www.verybusy.org ::: center 4 hardwired arts :::: : : . . . on Sat, 5 Feb 2000 02:01:54 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] [fwd] Pressemeldung Sat 1/Akte 2000 vom 31.01.2000


At 12:15 04.02.00 +0100, you wrote:


>Delivered-To: <newsletter_medien@movabit.de>
>Date: Thu, 03 Feb 2000 18:41:42 +0100
>From: "mov.a.bit GmbH" <post@movabit.de>
>Reply-To: sonja@movabit.de

Die Software Cracker sind natürlich nicht in einen Jungbrunnen gefallen, 
die Menschheit sucht allerdings immer nach Superlativen und ist fasziniert 
von unerklärlichen Phänomenen. Fasziniert wie klein und inkompetent wir 
doch zu seien scheinen. Deshalb ist ein minderjähriger natürlich gerne 
Paradebeispiel für die Zeitspirale in der wir leben und diese 
hineingewachsen sind. Wir schütteln den Kopf und können nicht verstehen wie 
selbstverständlich uns ein 12jähriger Hacker in seinem Genre überlegen 
scheint.
Die Softwarepiraterie ist allerdings von den Software Fimen nicht nur 
verhasst, sondern ein gutes Stück weit auch geradezu "gefördert". Eine 
Software setzt sich letzten Endes in ihrer Ideologie durch - nicht durch 
möglichst viele Käufer. Windows wurde mehr raubkopiert als verkauft, ebenso 
Abobe Photoshop etc etc. Augenscheinlich ist dies ein Verlust für die 
Firmen, doch durch die Popularität ihrer Produkte (gekauft oder nicht) 
steigt die Durchdringung und Abhängigkeit von diesen Produkten .... warum 
sollten die Firmen sowas nicht unterstützen ?
Beispielsweise die SONY Playstation Videospiel Konsole war deutlich 
erfolgreicher als das Nintendo 64, weil sich binnen kürzester Zeit 
Kopiermechanismen fanden. Das das "super sichere " DVD nun auch kopierbar 
ist wird den Vertrieb der Player eher fördern - auch wenn gegenteiliges von 
den Firmen behauptet wird. Selbiges für Liquid Audio oder was auch immer 
... bislang wurde nicht zuletzt deshalb weil die Kopierschutze von Menschen 
erschaffen wurden, auch jeder Kopierschutz geknackt.

Der schutz müsste also rein technologisch sein, und dies ausschliesslich. 
Alles andere wäre menschlich und damit anfällig. Sich dagegen zu wehren 
wäre so absurt. Da kann Funk und Fernsehn berichten wie sie wollen.


spiv.
www.verybusy.org





>Wie Liquid-Audio für einen Tag vermeintlich "geknackt" wurde.
>
>Am 01.02.00 geisterte die Meldung durch die Bild Zeitung, und andere
>Medien, dass Liquid Audio von einem minderjährigen Berliner Hacker
>gecrackt wurde. Die spannende Frage, warum Hacker immer noch
>minderjährig sind - werden die nie älter ? - bleibt in all dem Trubel
>unbeantwortet. Schade. Was ist geschehen?
>
>Die Hamburger mov.a.bit GmbH (http://www.movabit.de) hat in der
>vergangenen Woche im Auftrag für Warner Music Germany mehrere
>downloadfähige Musikdateien für die gemeinsame Aktion "Warner Hitclicks"
>(http://www.warnermusic.de) erstellt. Dabei setzte mov.a.bit auf das
>bewährte Musikformat Liquid-Audio (http://www.liquidaudio.de), welches
>den Verkauf kommerzieller Raubkopien durch ein digitale Wasserzeichen
>erschwert. Durch dieses Wasserzeichen lässt sich die Herkunft
>eventueller Piratenfiles zurückverfolgen, bzw nachweisen. Die Tatsache,
>dass die mittlerweile zweitgrößte Plattenfirma der Welt, entgegen der
>hysterischen Anti-Internet-Stimmung, Downloads auf ihrer eigenen Seite
>anbietet, erregte Aufsehen - auch bei SAT 1. Vermutlich um die Quote für
>die Erstausstrahlung des Beitrags in der Sendung Akte 2000 in die Höhe
>zu schieben, bezeichnete SAT 1 wider besseren Wissens in einer
>Presseankündigung eine Audioaufnahme des Missy Elliot Titels "Hot Boyz"
>als Crack des "Kopierschutzes" von Liquid-Audio.
>
>Inzwischen wurde die Meldung von Sat 1 "korrigiert" mit den Worten:
>"Teilweise ist es in einigen Zeitungen durch redaktionelle Kürzungen zu
>Missverständnissen gekommen. Aus einigen Berichten ist zu entnehmen, die
>Software sei 'geknackt'..."
>
>In dem ausgestrahlten TV-Beitrag am 02.02.00 um 22:15 Uhr war dann vom
>ersehnten Skandal auch nichts mehr übrig. Um mit Hilfe eines Computers
>eine ganz normale Audioaufnahme zu erstellen, ist auch gar kein
>minderjähriger Hacker nötig.
>
>Bislang ist kein Fall bekannt, in dem Liquid-Audio als Ausgangsmaterial
>für kommerzielle Piraterie gedient hätte.
>
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