Manuel Bonik on Wed, 15 Mar 2000 17:59:45 +0100 (CET)


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[rohrpost] in girum


>>Problem ja. Kein Nazi beteiligt sich an unseren schoenen Diskussionen.

>können die das?

>>Bist Du ueberhaupt qualifiziert, um solche Behauptungen ins Netz zu
pusten?
>>Findest Du das nicht *grob*, hier irgendwas zu meinen? Was ist hier los
mit
>>Verantwortung? Du willst Netz-Regierung sein und kannst kaum das ABC?

>eben genau darum! wüsste ich mehr, dann hätte ich keine weisse weste
mehr;)

>du redest schon von einer netzregierung usw, wo es um meinungsbildung
geht.
>offenbar leitet sich für dich davon ein anspruch zur beanspruchung 
>von macht ab.

Moment mal, Du schriebst unter anderem:

>alle, die sagen, finger weg von der zensur, leben noch -  provokativ
>gesagt - im zeitalter der printmedien. der topologie des internets
>ist wenig rechung getragen, wenn auch gegen die produzenten
>teilweise nicht vorgegangen werden kann, wohl aber der verbreitung
>von inhalten, welche die würde des menschen grob verletzen.
>wenn man jeden als produzenten bezeichnen will, dann sollte auch
>die verantwortung, wie die presse sie hat, massgebend sein.
>wollen wenn man könnte, oder können wenn man wollte?

und darauf habe ich mich bezogen. Wenn Du allen Ernstes journalistische
Standards (Beachtung des Presserechts, Trennung von Nachricht und Meinung,
Sorgfaltspflicht, vielleicht auch sowas wie praeziser Sprachgebrauch etc.),
wie sie die guten alten Printmedien ja doch einigermassen leisten, im Netz
durchsetzen wolltest, waeren schlichtweg die meisten, die sich im Netz
aeussern, nicht qualifiziert. Ich fordere die Durchsetzung dieser Standards
nicht - jenseits der Frage, ob's ueberhaupt ginge -, ganz im Gegenteil soll
mal schoen jeder weiter alles absondern, was ihm so einfaellt. Und, um
auf's Ethische zu kommen, im Zweifelsfall sollen doch dann ruhig auch
irgendwelche Nazis und sonstigen Wirrkoepfe ihren Kram verbreiten. Ist mir
allemal lieber als irgendwelche sich demokratisch gerierenden Komitees, die
dann festlegen, was erlaubt ist und was nicht. Wie zweifelhaft sowas sich
auswirken kann, sollte doch jeder spaetestens bei der Debatte um Political
correctness gemerkt haben.
Manuel Bonik

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