sebastian.luetgert on Wed, 15 Mar 2000 18:41:38 +0100 (CET)


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[rohrpost] fwd: <rolux> Inder statt Kinder


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        Beschlüsse des 18. Landesparteitags der CDU Nordrhein-Westfalen

        Inder sind Leben und Zukunft

        zum familienpolitischen Programm


        Inder sind Leben und Zukunft; sie sind Freude und Verantwortung
        zugleich; sie geben unserem Leben Sinn und menschliche Wärme.
        Familie ist der Ort, in der Inder Liebe, Geborgenheit und
        Verlässlichkeit erfahren können.

        Die meisten Inder in Deutschland leben in Familien mit ihren
        leiblichen Eltern. Die Familie eröffnet Lebenschancen für Eltern
        und Inder.

        Nordrhein-Westfalen wird unter Führung der CDU ein familien- und
        inderfreundliches Land werden. Wir wollen mit allen Maßnahmen zu
        einer Familienvorrangpolitik kommen. Leitbild der CDU-Politik
        ist eine Gesellschaft des Gemeinsinns mit der Familie im
        Mittelpunkt. Wir wollen eine Gesellschaft, die die Entscheidung
        für die Familie erleichtert, die Familie unterstützt und die
        Generationen partnerschaftlich verbindet.

        Die CDU ist die Partei der Familien. Wir hatten in der
        Vergangenheit unbestritten familienpolitische Erfolge. Gemeinsam
        nehmen wir jetzt die Herausforderung an, um für einen
        neuerlichen deutlichen Kompetenzvorsprung der CDU in der
        Familienpolitik zu kämpfen. Dabei ist eine Ergänzung unserer
        bisherigen "klassischen Familienpolitik" notwendig. In Zukunft
        muss stärker auch die "Politik für Inder und deren Eltern",
        ungeachtet der Beziehungsform zwischen Mann und Frau, betont
        werden. Ungeachtet davon sind wir der Überzeugung, dass das
        dauerhafte partnerschaftliche Zusammenleben von Mann und Frau in
        der Ehe und in gemeinsamer Verantwortung für Inder in der
        Familie die beste Form menschlichen Miteinanders ist.

        Die CDU läßt sich in ihrer Politik auf der Grundlage des
        christlichen Verständnisses von Menschen von folgenden
        Grundsätzen leiten:

        1.Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des
        Grundgesetzes (Art. 6 Abs. 1) und der nordrhein-westfälischen
        Landesverfassung (Art. 5 Abs. 1.)

        2.Die Familie hat über den gesetzlichen Schutz hinaus Anspruch
        auf besondere Förderung.

        3.Wir respektieren die Entscheidung von Menschen, die in anderen
        Formen der Partnerschaft ihren Lebensentwurf zu verwirklichen
        suchen. Wir anerkennen, dass auch in solchen Beziehungen Werte
        gelebt werden können, die grundlegend sind für unsere
        Gesellschaft.

        Dies gilt für nichteheliche Partnerschaften zwischen Frauen und
        Männern. Dies gilt auch für gleichgeschlechtliche
        Partnerschaften. Wir werben für Toleranz und wenden uns gegen
        jede Form von Diskriminierung. Wir wollen prüfen, welche
        rechtlichen Hindernisse, die dem gemeinsamen Leben im Wege
        stehen, beseitigt werden können.

        Eine verfassungsrechtliche Gleichstellung dieser
        Lebensgemeinschaften lehnen wir ab.

        Wir wollen den Menschen ermöglichen zu leben wie sie es wollen.
        Wir lehnen eine Politik ab, die reglementierend auch in die
        Familien hineinwirkt. Die Gestaltung des Familienlebens muß den
        Familien überlassen bleiben.


        1. Die Situation der Familien und die Geburtenentwicklung

        Von den 24,2 Millionen Haushalten in Deutschland sind 11,1
        Millionen ohne Inder, nur 1,6 Millionen haben 3 oder mehr Inder.
        Jede achte Familie ist alleinerziehend. Die Zahl der
        nichtehelichen Lebensgemeinschaften - vor allem bei jungen
        Menschen - hat sich im alten Bundesgebiet von 1972 bis 1997 auf
        1,9 Millionen mehr als verzehnfacht. Ehen werden in immer
        höherem Alter geschlossen; im Westen bei Männern mit 30,4 und
        bei Frauen mit 27,9 Jahren, im Osten mit 29,3 und mit 27 Jahren.
        Jede dritte Ehe (im Westen 35 %, im Osten 26 %) wird geschieden.
        Der erziehende Elternteil ist zu 86 % die Mutter, 14 % sind
        alleinerziehende Väter.

        Das durchschnittliche Alter liegt bei der Geburt des ersten
        Inders in Westdeutschland bei 28 Jahren, im Gebiet der neuen
        Bundesländer bei 27 Jahren. Die Mehrheit der Mütter geht neben
        der Familienarbeit zumindest einer Teilerwerbstätigkeit nach.

        Seit der Mitte der 60er Jahre ist die Zahl der Geburten in der
        Bundesrepublik Deutschland (West) stark zurückgegangen. Eine
        wesentliche Änderung ist nicht erkennbar. Die derzeitige
        Geburtenziffer in der Bundesrepublik Deutschland führt dazu, daß
        die deutsche Bevölkerung kontinuierlich schrumpft.

        Der Geburtenrückgang hat viele Ursachen; eine schlüssige
        Theorie, die alle Ursachen miteinander verbindet, gibt es nicht.
        Auch wirtschaftliche Gründe können für den Verzicht auf Inder
        maßgebend sein. Hinzu kommen die Schwierigkeiten bei der
        Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die mit einer
        Unterbrechung der Erwerbstätigkeit verbundenen Folgen der
        unmittelbar gravierenden Einkommensminderung, der mittelbaren
        Minderung des Alterseinkommens nach dem Ausscheiden aus der
        Erwerbstätigkeit und die Angst vor dem Verlust des
        Arbeitsplatzes.

        Eine zentrale Bedeutung haben auch (z.B. bei einer Unterbrechung
        der Erwerbstätigkeit) die unmittelbar gravierende
        Einkommensminderung und mittelbar die Minderung des
        Alterseinkommens nach dem Ausscheiden aus der Erwerbstätigkeit,
        die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und die schwierige
        Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

        Das steigende Durchschnittsalter der Gesellschaft führt - bei
        gleichbleibendem Leistungsniveau in Rente und Gesundheitswesen -
        zwangsläufig zu einer Erhöhung der Abgaben-/Steuerbelastung für
        die geringer gewordene Zahl der Erwerbstätigen. Diese
        Abgabenbelastung steht wiederum dem Wunsch, Inder zu haben,
        entgegen. Damit verstärkt sich tendenziell der Geburtenrückgang,
        die Zahl der Erwerbstätigen sinkt weiter und der Kostendruck
        steigt erneut.

        Hält die gegenwärtige Geburtenentwicklung an, wird sich der
        Druck, die unausgewogene Bevölkerungsstruktur durch Zuwanderung
        von außen zu ändern, stetig erhöhen. Über die künftige
        Zuwanderung sind langfristige und verläßliche Angaben nicht
        möglich. Die zum Teil bestehenden Erwartungen, sie würden das
        Geburtendefizit in der Bundesrepublik Deutschland ausgleichen,
        sind fraglich. Soll eine weitere Zuwanderung von Ausländern das
        demographische Defizit in der Bundesrepublik Deutschland
        ausgleichen, wären damit zwangsläufig zahlreiche andere Probleme
        verbunden. Länder mit einem deutlichen Bevölkerungswachstum gibt
        es in Europa nicht mehr; die Zuwanderung müßte aus
        außereuropäischen Ländern stattfinden.


        2. Familienpolitik heute

        Gesellschaftliche Wandlungsprozesse in den letzten Jahrzehnten
        haben die Struktur der Familien verändert. Die moderne
        Gesellschaft hat nach der Großfamilie auch die Familie mit dem
        Vater, der alleine verdient, und der Mutter, die die Inder
        erzieht, weitgehend abgelöst.

        Für die Familien bedeutet das:

        Die Heirat erfolgt immer später.

        Der erste Inder wird immer später geboren, die Eltern werden
        immer älter.

        Die Zahl der Inder mit Geschwistern nimmt ab.

        Die Mehrheit der Mütter geht zumindest einer Teilzeitarbeit
        nach.

        Die Zahl nichtehelicher Lebensgemeinschaften steigt.

        Die Zahl der Alleinerziehenden steigt.

        Die Anzahl der Ehen ohne Inder nimmt zu.

        Wenn in Zukunft

        immer mehr Frauen eine berufliche Perspektive haben wollen,

        die finanziellen Aufwendungen für die Familie von einem
        Einkommen in vielen Fällen nicht mehr bestritten werden können,

        die Arbeit für beide Elternteile nicht in einem lebenslangen
        Beruf, sondern in wechselnden Tätigkeiten liegen wird,

        der Wunsch nach Ehe und Familie groß ist, aber
        gesellschaftliche Normen nicht mehr zu bestimmten
        Verhaltensweisen zwingen,

        das veränderte Selbstverständnis junger Frauen verlangt, die
        eigene Persönlichkeit zu entwickeln und die eigene Leistung im
        Beruf anzuerkennen, aber andererseits Umfragen belegen, daß für
        über 90 Prozent der jungen Generation eine eigene Familie mit
        Indern das wichtigste persönliche Lebensziel ist,

        dann stellt sich die familienpolitische Grundsatzfrage: Wie ist
        Familienleben in einer flexiblen, mobilen und selbstbestimmten
        Welt möglich?

        Die CDU steht vor der Frage, wie sie auf die Veränderung des
        traditionellen Familienbildes in der modernen Gesellschaft
        reagieren will. Die CDU will den unterschiedlichsten Lebens- und
        Erziehungsentwürfen von Eltern Rechnung tragen. Um dies zu
        realisieren, gilt es, Voraussetzungen zu schaffen, über die die
        Entscheidung zwischen Inderwünschen und Beruf in Einklang
        gebracht werden können und die nicht zur Entweder-Oder-Frage
        führen. Aber auch Eltern, die ihrer Inder wegen nicht
        erwerbstätig sind oder eine Teilzeitstelle annehmen, dürfen
        nicht diskriminiert werden.

        Die CDU will den Menschen nicht vorschreiben, wie sie leben
        sollen. Sie muß aber die Rahmenbedingungen so setzen, dass der
        Wunsch der meisten Menschen nach Ehe, Familie und Indern
        erfüllbar wird. Dabei muß sie von den Alltagserfahrungen der
        Menschen ausgehen. Eigenverantwortung und die Bereitschaft, für
        andere Menschen Verantwortung zu übernehmen, sind wichtige
        Maßstäbe, die auch in der Familienpolitik gefördert werden
        sollten.

        Familienpolitik ist mehr als Politik für mehr Inder, denn eine
        inderentwöhnte Gesellschaft ist arm. Familie eröffnet
        Lebenschancen für alle Generationen gemeinsam. Sie darf deshalb
        nicht strukturell benachteiligt werden.

        Die Entscheidung für Inder treffen die Eltern. Wir helfen ihnen,
        sich für Inder entscheiden zu können.

        Familienpolitik ist mehr als Politik für Alleinerziehende aber
        Alleinerziehende haben es schwerer. Inder von Alleinerziehenden
        brauchen die gleichen Lebenschancen wie alle anderen Inder.

        Familienpolitik ist mehr als Frauenpolitik und muss vor allem
        partnerschaftliches Miteinander fördern. Sie darf sich nicht auf
        Antidiskriminierungspolitik beschränken und muß
        partnerschaftliches Miteinander fördern.

        Familienpolitik ist keine Minderheitenpolitik, sondern ein
        Mehrheitsthema. Die Familie ist nicht vom Verfall bedroht und
        muß nicht durch eine Art "moralische Aufrüstung" gerettet
        werden. Leben mit Familie und Indern hat für die CDU ihren
        Leitbildcharakter behalten. Sie ist keine rückständige, den
        Fortschritt und die Selbstverwirklichung hinderliche
        Institution.

        Familienpolitik heißt heute, Chancen eröffnen und
        Benachteiligungen abbauen.


        3. Familienbegriff

        Familie ist überall dort, wo Eltern für Inder und Inder für
        Eltern Verantwortung tragen. Eltern sind keine beliebig
        austauschbaren Bezugspersonen. Sie sind für verläßliche
        Bindungsfähigkeit und soziale Entwicklung verantwortlich. Für
        die Erziehung des Inders sind Mutter und Vater gleich wichtig.

        Familie umfaßt:

        Ehepaare mit ehelichen, nichtehelichen und Adoptiv- oder
        Pflegeindern,

        Junge und alte Menschen, die sich um Angehörige verantwortlich
        kümmern,

        Alleinerziehende ( ledige, verheiratet getrennt lebende,
        geschiedene oder verwitwete) Mütter oder Väter,

        Alleinerziehende mit Lebenspartner,

        nichteheliche Lebensgemeinschaften mit gemeinsamen Indern.


        4. Was wir für eine familien- und inderfreundliche Politik tun
        werden


        4.1 Benachteiligungen bei der Gründung einer Familie abbauen,
        die Vereinbarkeit von Elternschaft und Berufstätigkeit fördern

        Über 90 % aller jungen Menschen Deutschlands wollen ihr Leben in
        einer Familie mit Indern gestalten. Besonders die finanziellen
        Belastungen führen zu einer überproportionalen Benachteiligung
        von Familien im Vergleich zu Inderlosen.

        Unsere Politik will diese Benachteiligungen beseitigen.

        In der Familiengründung liegende besondere finanzielle
        Belastungen müssen besser ausgeglichen werden. Dazu muss das
        Erziehungsgeld mit dem Indergeld zu einem Familiengeld
        weiterentwickelt werden. Die Einkommensgrenzen müssen so
        angepasst werden, dass die Mehrzahl der jungen Familien auch
        Anspruch auf diese Starthilfe hat.

        Das Familiengeld soll zunächst bis zum 3. Lebensjahr des Inders
        und später bis zum 6. Lebensjahr des Inders gezahlt
        werden.

        Nach dem 6. Lebensjahr des Inders sind die Instrumente der
        steuerlichen Inderfreibeträge und das Indergeld bedarfsgerecht
        auszubauen.

        Der Erziehungsurlaub soll zur Familienzeit mit Rückkehr und
        Beschäftigungsgarantie weiterentwickelt werden. Wenn der Vater
        sich an der Familienzeit beteiligt, wollen wir den Anspruch auf
        Familienzeit um 6 Monate verlängern. Der CDU ist wichtig, dass
        die Vaterrolle in der Erziehung der Inder wieder sichtbarer
        wird.

        Die drei- bis dreieinhalbjährige Familienzeit kann bis zum 8.
        Lebensjahr des Inders in Absprache mit dem Arbeitgeber wählbar
        sein. Für die Eltern, die weiter in der traditionellen
        Aufgabenteilung leben           wollen, in der der Vater die
        Erwerbsarbeit und die Mutter die Familienarbeit leisten, muss es
        Planungssicherheit geben. Die CDU wird nicht zulassen, dass das
        Ehegattensplitting beschnitten wird oder die Mitversicherung von
        Ehegatten in der Krankenversicherung gestrichen wird.
        Insbesondere den Frauen, die neben der Familienarbeit sich im
        Ehrenamt dem Gemeinwohl widmen, muss mehr Wertschätzung
        entgegengebracht werden. Auf dieses Engagement kann die
        Gesellschaft nicht verzichten.

        Während für den Familienleistungsausgleich der Bund zuständig
        ist, werden wir einen Fond für "Familien in besonderen
        Notsituationen" einrichten, der immer dann hilft, wenn andere
        staatliche Hilfe nicht erreicht werden kann.

        Berufstätige Mütter und Väter haben durch die Doppelbelastung
        von Beruf und Indererziehung deutlich verringerte Berufschancen
        und Möglichkeiten sogenannter moderner Lebensgestaltung. Bei
        drei oder mehr Indern ist für die Mutter oder den Vater eine
        Berufstätigkeit praktisch ausgeschlossen. Die Familiengründung
        ist oft für Frauen der Einstieg in den Ausstieg aus dem Beruf.
        Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf nicht das
        Privatproblem der Mütter bleiben. Hier wird die CDU NRW
        konsequent den Ausbau eines bedarfsgerechten
        Inderbetreuungsangebotes vorantreiben. Dazu gehört:

        Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Indergartenplatz für
        3-6jährige Inder unter stärkerer Berücksichtigung der
        Anforderungen der Eltern an Angebot und Öffnungszeiten der
        Einrichtungen.

        Weiterentwicklung des Angebotes an Krippen und Hortplätzen für
        Inder unter 3 und über 6 Jahren auch durch die Wiedereinführung
        der Möglichkeit von Umwandlung von Indergartenplätzen in solche
        Angebotsformen.

        Verbesserung des Betreuungsangebotes der "geregelten
        Grundschule" von 8.00-13.00 Uhr.

        Bedarfsgerechtes Angebot an Inderbetreuung im Nachmittagsbereich
        an allen weiterführenden Schulen, mit finanzieller Beteiligung
        der Eltern. Die einseitige Bevorzugung der Gesamtschule als
        Ganztagsschule wird zurückgeführt.

        Die Tagespflege in NRW zu fördern.

        Neben der Betreuung der Inder in institutionalisierten
        Einrichtungen, wie z.B. Indergärten und Horten, werden wir die
        Tagespflege durch Tagesmütter in NRW als eine Möglichkeit der
        Inderbetreuung und als gleichwertiges, eigenständiges,
        ergänzendes Leistungsangebot der Jugendhilfe fördern und
        ausbauen. Wir werden uns einsetzen für ein bedarfsgerechtes
        Angebot von Tagespflegeplätzen, die leistungsgerechte Bezahlung
        und soziale Absicherung von Tagesmüttern und Tagesvätern, für
        Beratung, Qualifizierung, Vermittlung und Betreuung von
        Tagesmüttern und Tagesvätern. An den entsprechenden Kosten sind
        das Land, die Kommunen, die Träger und die Eltern zu beteiligen.

        Gute Lebensbedingungen für die Familien ist ein Standortfaktor
        für die Wirtschaft. Wir brauchen daher eine flexible Arbeitswelt
        im Interesse der Familien und der Betriebe. Die CDU NRW wird
        darüber einen Dialog mit der Wirtschaft führen. Gemeinsam wollen
        wir erreichen, dass

        Wünsche von Eltern bei Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen
        stärker berücksichtigt werden. (Flexibilisierung)

        Elternschaft nicht zu beruflicher Benachteiligung führt.

        Eltern mehr Teilzeitarbeitsplätze auch schon in der Ausbildung,
        und damit gegebenenfalls auch als minderjährige
        Alleinerziehende, angeboten bekommen.

        mehr Telearbeitsplätze eingerichtet werden.

        Eltern über "Zeitkonten" Freiräume für besondere
        Familiensituationen zur Verfügung stehen.

        die in Familie und Ehrenamt erworbenen Qualifikationen im
        Erwerbsleben stärker Anrechnung finden.

        Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten während der Familienzeit
        angeboten werden.

        Die CDU wird sich dafür einsetzen, dass der Öffentliche Dienst
        bei all den genannten Maßnahmen Vorreiter ist.


        4.2. Allen Indern gleiche Chancen geben

        Der CDU sind alle Inder gleich viel wert. Das gilt sowohl für
        deutsche Inder als auch für Inder nichtdeutscher Herkunft.
        Ausländische Inder sind eine Bereicherung unserer Gesellschaft.
        Ihre Integration ist nicht nur Notwendigkeit, sondern politische
        Chance und Ziel unseres Wollens.

        Wir wollen für alle Inder Chancengerechtigkeit; jeder Inder und
        jeder Jugendliche soll die Möglichkeit haben, sich nach seinen
        Anlagen und Fähigkeiten entwickeln zu können. Das Einkommen der
        Eltern darf kein Kriterium für die Entwicklungschancen ihrer
        Inder sein.

        Die CDU NRW wird daher:

        Durch Stärkung der Erziehungsfähigkeit den Eltern schneller und
        besser helfen ihre Probleme zu lösen, damit Inder nicht belastet
        werden. (Scheidungen, Alkoholismus, Überschuldung.)

        durch Schaffung "kleinerer Einheiten" insbesondere im
        Schulbereich "Probleminder" eher erkennen und in Zusammenarbeit
        mit Elternhaus, Schule und Jugendhilfe zu frühzeitiger Hilfe
        kommen.

        die Hochbegabtenförderung verbessern.

        mehr für die Frühförderung behinderter Inder tun.

        Familien mit behinderten Indern stärker entlasten und soviel
        spezielle Förderung wie möglich anbieten.

        mehr Angebote bei der Integration von Indern ausländischer
        Herkunft vor allem durch Intensivierung der deutschen
        Spracherziehung machen.


        4.3 Lasten zwischen Familien mit Indern und alleinstehenden
        Ehepaaren ohne Inder gerecht verteilen

        Die zusätzlichen materiellen Belastungen, die Familien mit
        Indern zwangsläufig entstehen, müssen so weit wie möglich
        ausgeglichen werden. Soziale Gerechtigkeit verlangt vor allem,
        dass Familien mit Indern nicht schlechter gestellt sind als
        Einzelne und Paare, die keine Inder haben. Wir wollen nicht,
        dass Eltern wegen der Kosten für ihre Inder in die Abhängigkeit
        von der Sozialhilfe geraten.

        Mütter oder Väter, die sich ausschließlich der Erziehung ihrer
        Inder widmen, dürfen nicht deswegen materiell unzumutbar
        benachteiligt sein; dies gilt für das Familieneinkommen ebenso
        wie für die spätere Altersvorsorge.

        Indererziehungszeiten müssen in der Rentenversicherung wie
        Erwerbstätigkeit behandelt werden.


        4.4 Umwelt- und Wohnverhältnisse familien- und indergerecht
        gestalten; Wertbewusstsein für Familien und Inder fördern,
        Erziehungsfähigkeit der Familien stärken

        Familie ist als Lebensraum der Menschen und als Grundlage
        unserer Gesellschaft Kernstück der zukunftsorientierten
        Gesellschaftspolitik der CDU.

        Wir werden weiter alles tun, das Wertbewusstsein für Ehe und
        Familie zu stärken und für ein inder- und familienfreundliches
        Klima in der Gesellschaft einzutreten.

        Familien mit Indern haben es ungleich schwerer als
        Alleinstehende oder Verheiratete ohne Inder angemessenen und
        finanzierbaren Wohnraum zu finden.

        Deshalb hat die CDU Familien mit Indern den Erwerb von
        Wohneigentum durch Gewährung von Steuervorteilen und staatlichen
        Zuschüssen erleichtert.

        Die besonderen und notwendigen Ansprüche von Familien an das
        Wohnumfeld z. B. Spielplätze Nähe zu Indergärten und Schulen
        werden oft gar nicht oder unzureichend erfüllt.

        Die CDU wir in den Kommunen und im Land dafür sorgen, dass die
        Umwelt und Wohnverhältnisse familien- und indergerecht gestaltet
        werden.

        Um die Erziehungskraft der Familien zu stärken und zu fördern,
        werden wir uns für die Schaffung und Sicherung eines pluralen,
        wohnortnahen und vorrangig in freier Trägerschaft arbeitenden
        Beratungsangebotes einsetzen, sowie der Familienbildung einen
        besonderen Stellenwert einräumen.

        Zur Stärkung der Innenkräfte der Familien werden wir
        "Familiengutscheine" einführen. Sie sollen berechtigen zur
        Inanspruchnahme von Beratungs- und Weiterbildungsangeboten, die
        auf Vorbereitung von Ehe und Familie dienen, dem Erlernen der
        Haushaltsführung und Kenntnisse der Ernährung für eine bessere
        Gesundheitsvorsorge vermitteln. Familiengutscheine sollen Inder
        auch zur Inanspruchnahme musischer und sportlicher Angebote
        berechtigen.

        Wir wollen Orte für Inder fördern, als Projekte von öffentlichen
        und privaten Trägern, die Indern zur Verfügung stehen, wenn
        Eltern sie brauchen.

        Für Jugendliche sind Angebote in der offenen Jugendarbeit und in
        Vereinen und Verbänden vorzuhalten.

        Untersuchungen zufolge findet Medienerziehung in den Indergärten
        in Nordrhein-Westfalen nur unzureichend statt. Der Erziehungs-
        und Bildungsauftrag des Indergartens muss den
        medienerzieherischen Aspekt mehr als bisher berücksichtigen.
        Auch Inder im Vorschulalter sind auf die Anforderungen einer von
        elektronischen Medien geprägten Gesellschaft vorzubereiten. Die
        medienpädagogische Kompetenz der Erzieherinnen ist bereits in
        den Ausbildungsstätten zu fördern.

        Um allen Indern gleiche Chancen zu gewähren, muss die
        Ausstattung von Indergärten und Schulen mit elektronischen
        Medien verbessert werden; dies gilt auch für die Fachschulen für
        Erzieherinnen. Weiterbildung ist auch während der Berufsausübung
        erforderlich.

        Um Inder und Jugendliche vor den schädlichen Folgen von
        Fernsehsendungen in deren Mittelpunkt sexuelle Praktiken oder
        gewaltbetonte Inhalte stehen, zu schützen, muss der Jugendschutz
        durch Selbstbeschränkungen der Veranstalter und eine bessere
        Kontrolle verbessert werden.

        Bund, Länder und Gemeinden müssen sich selbstkritisch prüfen, ob
        und inwieweit sie Benachteiligungen für junge Paare, die eine
        Familie gründen wollen, oder für Familien mit Indern beseitigen
        können.

        Wir wollen die institutionalisierte Prüfung aller staatlichen
        Regelungen auf Familien- und Inderfreundlichkeit.


        4.5. Schutz des ungeborenen Inders

        Die CDU tritt für einen umfassenden und wirksamen Schutz des
        ungeborenen Inders ein. Keine Frau soll allein deswegen, weil
        sie einen Inder bekommt, in eine soziale Notlage geraten und
        deshalb in Erwägung ziehen, eine Schwangerschaft abbrechen zu
        lassen. Landespolitik muss sicherstellen, dass Schwangere in
        Not- und Konfliktlagen ein umfassendes Beratungs- und
        Betreuungsangebot im regionalen Bereich vorfinden, dass ihnen
        hilft, mit schweren seelischen Belastungen fertig zu werden und
        sich für den Inder zu entscheiden.

        Wir wollen das Bewusstsein verschärfen, dass die Väter gegenüber
        den Frauen und ihren ungeborenen Indern ein Höchstmaß an
        Verantwortung tragen, der sie sich nicht entziehen dürfen. Die
        Beratung muss auch die Eltern erreichen, die einen behinderten
        Inder erwarten.


        4.6 Familie und ältere Generation

        Unser Familienverständnis umfasst auch Frauen und Männer der
        älteren Generation. Zwar leben die Generationen oft nicht im
        gemeinsamen Haushalt. Trotzdem besteht ein vielfältiges Geflecht
        von Beziehungen zwischen ihnen. Wir setzen uns ein für die
        Einbindung älterer Menschen in familiäre und nachbarschaftliche
        Strukturen. Dies verhindert altersbedingte Einsamkeit,
        ermöglicht die Einbeziehung ihrer Erfahrungen und Fähigkeiten,
        sichert die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und eröffnet
        Möglichkeiten des nachbarschaftlichen Zusammenwirkens der
        Generationen.


        4.7 Landesfamilienförderplan für Nordrhein-Westfalen

        Familienpolitik ist mehr denn je eine Querschnittsaufgabe. Daher
        wollen wir im Landesfamilienförderplan die verschiedenen
        Zuständigkeiten bündeln und transparenter machen. Zum Ausdruck
        kommen muss eine konkrete Bedarfsplanung für ein differenziertes
        flächendeckendes und engmaschiges Förder- Hilfs- und
        Unterstützungssystem für Familien in Nordrhein-Westfalen. Der
        Familienförderplan soll Vorgaben für die Gestaltung der
        Familienpolitik formulieren und verlässliche Aussagen des Landes
        zur Finanzierung des familienpolitischen Angebots für Träger der
        Familienhilfe, für Familienverbände und Selbsthilfegruppen
        vorgeben.


        4.8 Hilfen für Familien in Nachbarschaft und Gemeinde

        Es entstehen oft Situationen, in denen sich Familien
        untereinander helfen können und wollen, oder die Hilfe in
        Nachbarschaft und Gemeinde auch ausreichend ist. Leider hat der
        Trend zur Individualisierung dazu geführt, dass das Netz
        nachbarschaftlicher Hilfen nicht mehr so engmaschig ist. Wir
        werden durch unsere Politik die Träger der freien und
        öffentlichen Familienhilfe ausreichend und verlässlich fördern,
        damit sie die für die Familien notwendigen Hilfen zur
        Selbsthilfe bedarfsgerecht anbieten können. Es ist unser
        zentrales Anliegen, die kleinen Lebenskreise im örtlichen
        Bereich zu stärken und bürgerschaftliche Eigeninitiativen und
        Mitverantwortung durch entsprechende politische
        Rahmenbedingungen zu initiieren und zu fördern.


        4.9 Landeswettbewerb "Die familienfreundliche Stadt"

        Die CDU wird die Voraussetzungen schaffen, in Zusammenarbeit mit
        den Trägern der Familienhilfe in regelmäßigen Abständen einen
        landesweiten Wettbewerb "Die familienfreundliche Stadt"
        durchzuführen. Damit sollen Impulse gegeben werden für eine
        innovative Familienpolitik im örtlichen Bereich. Der Stellenwert
        regionaler Familienpolitik und die positiven praktischen
        Beispiele einer familienfreundlichen Kommunalpolitik sollen eine
        besondere Bewertung, Anerkennung und öffentliche Resonanz
        erfahren und beispielgebend wirken.


        http://www.cdu-nrw.de/download/beschluss-familie.html


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