Nicole.Wallraff on 18 Jul 2001 21:25:26 -0000 |
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[rohrpost] Einladung zur Veranstaltung "Standortfaktor Kunst - ZumVerhältnis Kunst und technischer Innovation" (bitteweiterleiten) |
Standortfaktor Kunst. Zum Verhältnis von Kunst und technischer
Innovation.
25. Juli 2001, 19.00 Uhr
Literaturhaus / Forum, Salvatorplatz 1, 80333 München
Eintritt frei
Podiumsdiskussion mit:
Dr. Peter Frieß, Geschäftsführer, gotoBavaria
(Agentur des Freistaats Bayern für Standortmarketing in den Branchen
Medien, Informations- und Kommunikationstechnik
Prof. Dr. Manfred Broy, Institut für Informatik, TU München
Prof. Res Ingold , Akademie der Bildenden Künste, München
Moderation: Dr. Gerhard Blechinger, 1. Vorsitzender Medienforum München
Kunst und technische Innovation
Spielt Kunst und künstlerisches Denken heute eine Rolle bei der
Fortentwicklung der Technologie? Wenn ja, was kann die Technik von den
Künsten lernen? Oder hat sie längst gelernt? Gibt es schon künstlerische
Strategien im Bereich der technischen Innovation? Und wenn nicht, wie könnten
sie aussehen?
Gerade nach dem Ende der New Economy wird deutlich, daß hohe Innovationsgeschwindigkeit allein noch keinen Erfolg garantiert. Neues entsteht meist durch die lineare Fortentwicklung bekannter Kenntnisse und Technologien. Diese Art der Forschung schlägt jedoch in seltenen Fällen um in Qualität. Aus einer perfektionierten Technik wird ein neues Thema. So hat etwa die Miniaturisierung des Siliziumchips aus einer guten Kalkulationsmaschine ein bald populäres bildverarbeitendes Gerät gemacht, als die Rechenleistung Mitte der achtziger Jahre preisgünstig genug zur Verfügung stand.
Gerade heute zeigt sich, dass die Strategie der linearen Innovation es oft nicht schnell genug schafft, thematisch zu werden. So ist UMTS derzeit eine Innovation ohne Inhalt. Können Künstler, so ist zu fragen, die neuen Technolgien zum Leben erwecken?
Künstlerische Produktionsweise heisst, die Technologie nicht aus
dem Technischen selbst zu entwickeln, sondern Themen zu
erfinden, deren technisches Potential zu Innovationen führen.
Solche Innovationen wären nicht linear entlang einer Perfektionierung,
sondern gleichsam quer zur Technologie. Kunst als Mediengrundlagenforschung
würde der Technologie nützen, ohne Ihr zu dienen.
Schon längst gibt es Beispiele für Forschungssituationen, in denen eine “Verquere Innovationspolitik” betrieben wird. Xerox Park in Paolo Alto und das MIT Lab in Boston haben in den letzten 30 Jahren wichtige Erfindungen gemacht. Sie reichen von der graphischen Benutzeroberfläche des Computers bis zum Konzept für e-ink.
Der Großraum München wächst zu einem der bedeutenden Technologie- und Medienstandorte weltweit heran. Das Medienforum fragt Vertreter verschiedener Münchner Institutionen nach den Möglichkeiten, in der Stadt eine experimentelle Forschungssituation zu schaffen. Sind die vom Medienforum München für das Jahr 2002 vorgeschlagenen interdisziplinären Stipendien ein möglicher Weg, um Innovationen mit Hilfe von künstlerischem Denken voranzutreiben?
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Medienforum München e. V.