Gerrit Gohlke on Tue, 5 Feb 2002 17:30:02 +0100 (CET) |
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[rohrpost] Esc 01 - Netzkunst, Genre, Oeffentlichkeit. |
Esc 01 Eine Veranstaltung des Media Arts Lab des Künstlerhauses Bethanien im Rahmen der transmediale.02 ---> information in English language: http://www.media-arts-lab.org/esc/e/ Mittwoch, 6. Februar 2002, 14.00 Uhr Künstlerhaus Bethanien, Studio I Eintritt EUR 6 / 5 Mit Blank & Jeron, Heath Bunting, Olga Goriunova, Alexei Shulgin Das Künstlertreffen Esc 01 ist die erste zweier Veranstaltungen zu dem, was von der Netzkunst übrig blieb. Die Netzkunstveteranen Alexei Shulgin, Heath Bunting und Blank & Jeron richten die Öffentlichkeitsfrage ebenso an ihre eigenen Arbeiten wie an die historischen Standards der Netzkunst und versuchen den neuen Stand der Dinge zu protokollieren. Ergänzt werden sie durch die Medienaktivistin und –theoretikerin Olga Goriunova, die gemeinsam mit Shulgin ein Manifest über die Zukunft der Netzkunst präsentieren wird. Gemeinsam führen Künstler und Theoretikerin dem Publikum vor, was von der Netzkunst noch sichtbar ist. Wo sind die Projekte, die an die Öffentlichkeit dringen, und wie anders sehen sie im Vergleich zu den Anfängen der Netzkunst aus? Haben sich alternative Wirkungsstrategien ausgebildet, gibt es neue Arten der Rezeption? ESC 01 ist der Versuch, den theoretischen Diskurs der Versprechungen zu verlassen und das Terrain zu sondieren. Die Künstler, die teils der Netzkunst den Rücken gekehrt haben, teils galerietaugliche Objekte produzieren und teils neue PR-Strategien empfehlen, ziehen anschaulich Bilanz. Sie stellen sich und die Netzkunst auf die Probe. Gibt es eine wahrnehmbare, wirksame Netzkunst noch? Wer sieht sie wo? Esc 01 + 02 Die beiden Esc-Veranstaltungen gehen dabei von zwei große Versprechen der Netzkunst der 90er Jahre aus: Einerseits die Grenzen zwischen Kunst und Politik zu überspringen und andererseits eine demokratische öffentliche Vernetzung voranzutreiben. Heute stehen wir nicht nur einem völlig veränderten Internet gegenüber, sondern mußten auch die Erwartungen an eine internet-vernetzte Kunst revidieren. Noch immer existiert Netzkunst, aber Ziele und Zwecke der Vernetzung haben sich verändert. Das Öffentlichkeitsversprechen wurde nicht vergessen, aber es gleicht heute mehr dem Versuch, die Netzkunst in öffentliche Räume hineinzutragen, statt aus dem Netz einen großen öffentlichen Raum zu machen. Die Auswanderung der Netzkunst in den realen Raum wird ergänzt durch den Versuch, die Öffentlichkeitsstrategien der anderen gesellschaftlichen Gruppen zu kopieren. Public Relations, Werbung, Agitation: Liegt hier das Erbe des politischen Aufbruchs der 90er Jahre? Oder haben sich die Verhältnisse so sehr verändert, daß Öffentlichkeit gar nicht länger der Maßstab ist? Die Videokunst bedient sich inzwischen neuer Technologien, mit denen sich Bilder immer mehr wie musikalisches Material benutzen lassen, und sie vernetzt ihre halböffentlichen, konzertgleichen Performances mit Hilfe des Internet. Aus der CD ROM ist ein Medium geworden, das für die Kunstbetrachtung jene private Intimität herstellen kann, die den großen Kunstausstellungen oft fehlt. Ein weiterer Rückzug aus der großen Öffentlichkeit? Go private? ---> http://www.media-arts-lab.org/esc/ ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de