Christiane Görres on Mon, 18 Feb 2002 16:42:03 +0100 (CET) |
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[rohrpost] Holocaust-Industrie |
Februar 2002 HOLOCAUST- DIE FORMEN DER ERINNERUNG Zum 60. Jahrestag der Wannseekonferenz am 20. Januar 2002 hat das Deutsche Historische Museum in Berlin (DHM) die Ausstellung "Holocaust - der nationalsozialistische Völkermord und die Motive seiner Erinnerung" eröffnet. Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet zu dieser Ausstellung in Kooperation mit dem DHM und der Akademie der Künste ein kulturelles Begleitprogramm, in dessen Mittelpunkt die gegenwärtigen Formen und Motive der kulturellen, künstlerischen und politischen Erinne-rung an den Holocaust stehen. Besonders angesprochen sind die Generationen der Nachgeborenen, deren Interesse an einer Ausein-andersetzung mit dem Holocaust bezeichnenderweise nicht schwindet, sondern wächst. Der zweite Abend des kulturellen Begleitprogrammes steht unter dem Thema "Holocaust-Industrie" Zeit: Dienstag, 19. Februar 2002, 20.00 Uhr Eine Podiumsdiskussion mit Jens Imig (Mitbegründer des Gestaltungsbüros gewerk. Gestalterische Betreuung u.a. von Gedenkstätten, Dauer- und Wechselausstellungen) Thomas Lackmann (Journalist des Berliner Tagesspiegel und Autor des Buches: "Jewrassic Park. Wie baut man (k)ein jüdisches Museum in Berlin"), Stefan Mannes (Historiker, Werbema-nager der Agentur Kakoii, u.a. Entwicklung der Plakataktion für die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und des Internetauftritts für das Jüdische Museum Berlin) und Dr. Bernd Stegemann (Chefdramaturg am Frankfurter TAT, zusammen mit Nicolas Stemann verantwortlich für die Inszenierung von "Zombie '45 - am Bass Adolf Hitler"). Moderation: Dr. Gabriele Camphausen (Historikerin) Ort: Akademie der Künste, Clubraum, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten Nicht erst seit Norman G. Finkelsteins Polemik gegen die von ihm so genannte "Holocaust Industrie" gibt es die provokativ-zynische Vermutung, "that there is no business like Shoah business'" (Yaffa Eliach). In den letzten Jahren ist der Holocaust nicht nur vermehrt zum Gegenstand von Forschung, Feuilleton und Politik geworden, sondern ebenso zum Sujet von Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Diese Profanisie-rung ist durchaus problematisch, sie ist aber möglicherweise auch Ausdruck eines veränderten Bedürf-nisses im Umgang mit dem Völkermord, das nicht per se verurteilt, sondern sachlich betrachtet werden sollte. Nicht Finkelsteins Thesen stehen daher im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion, sondern der Be-deutungswandel des Holocaust im Bewusstsein unserer heutigen Gesellschaft. Die nächste Veranstaltung des kulturellen Begleitprogrammes findet am 5.3. 2002 um 20.00 Uhr am selben Ort statt. Das Thema lautet "Authentizität". Eine inszenierte Lesung veranschaulicht die Problematik des heutigen Redens über den Holocaust anhand der Frage nach einer authentischen Darstellung. Mit SchauspielerInnen der Schaubühne am Lehniner Platz. Eingerichtet von Wulf Twiehaus. Informationen: Bundeszentrale für politische Bildung Pressereferentin Swantje Schütz 01888-515-284 Christiane Görres Görres Kulturbetrieb Gleimstr. 20 a 10437 Berlin Tel: 030-44 35 60 60 Fax: 030- 44 35 60 62 ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de