b_books on Mon, 22 Apr 2002 16:48:48 +0200 (CEST)


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[rohrpost] montagspraxis * avi mograbi


montagsPRAXIS 22.4. 21 uhr



How I Learned to Overcome My Fear and Love Arik Sharon
Avi Mograbi
Israel 1997, 61 Min., engl. Untertitel

Kurz vor den israelischen Wahlen 1996 macht sich Avi Mograbi daran, einen Film über den Politiker und General Ariel Sharon zu drehen. Während der Dreharbeiten beginnt der Regisseur, Sharon in einem anderen Licht zu sehen. Zu seiner Überraschung beginnt er ihn sympathisch zu finden. Im Laufe des Wahlkampfes legt Mograbi langsam seine linken, politischen Ansichten ab und kommt Sharon immer naeher. In einer ironischen Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm erzählt Mograbi vom Wandel seiner politischen Überzeugung. Seine "wahre Geschichte" handelt jedoch von der unmöglichen Annäherung zwischen "links" und "rechts" im heutigen Israel.

anmerkung:

wir wurden kritisiert, dass wir letzten montag zum zweiten mal einen film gezeigt hätten, der sich mit der palästinensischen position beschäftigt + zusätzlich noch den text von said mitgeschickt hätten, der ebenfalls einseitig die palästinensische situation berücksichtigt. was den said-text angeht, so teilen wir die kritik, und es war eigentlich nicht beabsichtigt, ihn ueber den verteiler zu verschicken. said schliesst sich der logik an, nach der die dringlichkeit der katastrophe in den besetzten gebieten es unnötig erscheinen laesst, die kompliziertheit der situation und die uebereinanderlagerung mehrerer asymmetrischer machtverhaeltnisse bis hin zur vernichtungserfahrung der shoa überhaupt noch benennen zu müssen. genau das aber ist ein teil des problems: immer weniger beteiligte wollen eine politisierung des konfliktes führen, und die art und weise verstehen, in der sich die geschichte des europaeischen antisemitismus und der shoa in der entwicklung des westlichen kapitalismus mit dem zionistischen projekt des jüdischen nation buildings ueberlagert haben, wie der zionismus dadurch stark und plausibel wurde und in eine quasi-koloniale besiedlungspolitik gemuendet ist.  beide seiten sehen sich in einer ultimativ bedrohten situation + halten sich jeweils für isoliert.  + weil ohnehin alle welt gegen sie stehe, radikalisieren sie ihre positionen oder eben auch ihre mittel. dem wollen wir uns nicht anschliessen + gerade der film 'ici et ailleurs', den wir vor 2 wochen gezeigt haben, war ein versuch, woanders anzufangen - mit dem problem von >position< an sich, mit der geschichte romantischer antiimperialstischer projektion auf den >kampf des palaestinensichen volkes<.  jeder versuch, die aktuelle situation historisch erklären zu wollen, stoesst auf ähnliche schwierigkeiten, aber auch auf das problem, dass die rekonstruktion einer >geschichte<, dass ihre >wahrheit< davon bedroht ist, nur funktion einer parteinahme zu sein. 





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