Henning Ziegler on Wed, 15 Jan 2003 12:10:08 +0100 (CET)


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Re[2]: [rohrpost] Workshop Freie Software


Lieber Alvar,

AF> Trotzdem habe ich mich bewusst dafür entschieden, was aber nicht heisst,
AF> dass ich nichts kritisieren darf.

Genau da liegt das Problem auf das ich die ganze Zeit hinaus wollte,
und das weder auf der Oekonux noch auf Saveprivacy diskutiert wurde.
Viele Statements (in Deutschland) zu "freier" Software und auch zu
linker Politik setzen erst _nach_ einem aufklärerischen Menschenbild an.
Man habe sich "bewusst" für etwas entschieden. Wenn man ein solches
Menschenbild philosophisch nicht vertritt, z.B. mit Judith Butler, Laclau
und ähnlichen Theoretikern Richtung Gender oder Supermoderne abzweigt
und nicht den Hegelianischen Weg mit der Kittlerjugend weitergeht,
bekommt man große Probleme, der "freien" Software sozusagen ihre
Anführungsstrichlein zu nehmen. Noch schieriger wird's, wenn man
auch noch politisches Interesse setzen will, aber dazu haben wir ja
Foucault.

Beste Grüße

Henning

-- 

Henning Ziegler, Berlin
http://www.henningziegler.de


This was your original message from 14.01.2003 -->

AF> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
AF> Hash: SHA1

AF> Hallo,

AF> - -- Guido <guido.brombach@hattingen.dgb-bildungswerk.de> wrote:

>> Das stimmt nur für die, die sich an ein System gewöhnt haben. Ich will
>> damit auf keinen Fall Linux hochhalten, das ist mindestens genauso
>> verkehrt, wie Windows vollkommen unkritisch zu nutzen, dennoch ist es
>> für den Einsteiger einerlei, ob er sich Linux oder Windows antut. 

AF> das kommt sicher drauf an, was der Einsteiger genau tun will.


>> Die
>> entscheidende Frage ist eine politische für oder gegen Freie Software
>> zumindest für den Einsteiger. 

AF> natürlich. Und ich habe mich entschieden: *für* Freie Software. (Und
AF> nicht für Linux, sondern für FreeBSD. u.a. weil mir das ganze
AF> RPM-Herumgefrickele bei den meisten Linux-Distributionen zu blöd und
AF> kompliziert ist.)


AF> Nichtsdestotrotz gibt es eben doch auch viele Schwachstellen, siehe z.B.
AF> DHCP-Konfiguration. Bei Webmin wird da auch nur die Konfigurationsdatei
AF> in ein Webinterafce gepackt, was nicht immer hilfreich ist.


AF> Oder der Nautilus (entsprechendes gilt für den "Dateimanager" vom KDE):
AF> gähnend lahm, ein kleines bisschen bunt -- hat im Endeffekt aber weniger
AF> Features als ein entsprechende Desktop aufm ATARI vor zehn Jahren. Und
AF> die waren da auch alle *deutlich* schneller. Oh ja, ich vermisse viele
AF> Features!


AF> Trotzdem habe ich mich bewusst dafür entschieden, was aber nicht heisst,
AF> dass ich nichts kritisieren darf.

AF> Und wenn ich mit einem Windows-Fanatiker diskutieren würde, dann würde
AF> ich wahrscheinlich genau das Gegenteil sagen -- kommt halt immer auf die
AF> Sichtweise drauf an. :-)


AF> Ciao
AF>   Alvar

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