Re: [rohrpost] technik

[Florian Cramer <cantsin@zedat.fu-berlin.de>]

Am Dienstag, 11. Februar 2003 um 15:57:15 Uhr (+0100) schrieb
maex@firstfloor.org:

> hat jemand ne ahnung ueber den unterschied der software-architektur /
> funktionsweise / fileformatierung von quicktime und avi (vfw).

QuickTime and AVI sind sog. Container-Formate, die in sich Audio-
und Videostreams verschiedener Formate aufnehmen können. Man kann
sie mit HTML vergleichen, insoweit auch HTML diverse Dateitypen
(JPEG/GIF/PNG-Bilder, Töne, Applets, Scripte) einbetten kann.

> ah.  ein wenig genauer. die frage dahinter lautet: warum muss man avi oder 
> qt-files bei gleichen dv-kodek quasi nochmal rendern, also convertieren, 
> und weil das ja anscheinend sein muss, wo liegt der unterschied.

QuickTime und AVI fixieren bestimmte Grundparameter bzw. -codierungen,
z.B. Timecodes und Szenen-Indizes, legen also ein logisches Gerüst über
den eigentlichen Audio-/Videostream. AVI hat z.B. den Designfehler,
seine Indizes ans Dateiende zu legen, so daß unvollständig übertragene
AVI-Dateien nur dann abgespielt werden können, wenn der Mediaplayer
diesen Index heuristisch rekonstruiert.

Um beim HTML-Vergleich zu bleiben: Auch zwischen HTML und einem
hypothetischen anderen Hypertext-Format, das ebenfalls diverse
Dateitypen einbetten kann, müßte man konvertieren. Bei QuickTime und
AVI kommt erschwerend hinzu, daß die einzelnen Bestandteile (anders als
bei HTML) nicht in separate Dateien gespeichert, sondern (à la PDF) zu
einer Gesamtdatei verklumpt werden.  Jede Konvertierung muß daher die
Datei wieder ent-klumpen und nach dem Standard des anderen Formats neu
zusammensetzen.

Übrigens ist auch das von Ogg Vorbis bekannte freie .ogg-Format ein
Multimedia-Containerformat, für das es demnächst auch Video-Codecs geben
wird.

-F

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