Re: [rohrpost] shock and awe/ b - o - y - k - o - t - t

[Florian Cramer <cantsin@zedat.fu-berlin.de>]

Am Sonntag, 23. März 2003 um 15:45:55 Uhr (+0100) schrieb Jan Ulrich Hasecke:
> Johannes Auer <johannes.auer@kunsttot.de> writes:
> 
> >   >Vielleicht waere ein Boykott amerikanischer Produkte doch noch einmal
> >   >ernsthaft zu ueberlegen.
> >

[...]
 
> Dann fang mal mit deiner Festplatte an: Wichtige Daten auf CD sichern,
> Festplatte formatieren, Debian GNU/Linux aufspielen, Daten von CD
> wieder einlesen und xbill spielen. 

Ein kleines Problem ist nur, daß Debian und GNU amerikanische Produkte
sind, die von Amerikanern (Ian Murdock und Richard Stallman) in
den USA gegründet wurden. Trotz ihrer mittlerweile internationalen
Entwicklergemeinde sind sie mit ihren Trägerorganisationen ("Software in
the Public Interest" für Debian sowie die "Free Software Foundation" für
GNU) juristisch und finanziell in den USA beheimatet.

Ferner stammen Kern-Bestandteile fast aller freien
Betriebssysteme vom amerikanischen MIT (X Window System) und der
amerikanischen University of California at Berkeley (an der BSD und aller
BSD-Code wie vi/nvi, bind, Sendmail, lpr, pppd entwickelt wurde), und das
Design des Systems stammt vom amerikanischen Telefon-Multi AT&T.

Und damit nicht genug: Wie u.a. auf
<http://www.getbsd.com/whatisbsd.php> nachzulesen ist, wurde BSD mit
einer Geldspritze des amerikanischen Militärs, genauer gesagt: der
Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) gegründet. Eben jene
DARPA finanzierte nicht nur den Aufbau des Internets, sondern auch das
Artificial Intelligence Lab des MIT, in dem Richard Stallman arbeitete
und das GNU-Projekt begründete.

Und zu guter letzt boykottieren wir noch das amerikanische Produkt GNU
Mailman, das maßgeblich von der amerikanischen Firma Zope Corporation
entwickelt wird und diese Mailingliste am Laufen hält.

-F

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