scheerlund on Sat, 29 Mar 2003 20:29:29 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] Re:Talking Head Nobert Bolz


Bolz' Theorie hat immer zwischen Deskription und Aufklärung 
oszilliert, als er sich ja mit Transformationsprozessen 
auseinandersetzt - Information ist da ja sozusagen das Nadelöhr. 

>mein vorschlag war nun blosz (mit sicher problematischen
>implikationen) den Modellwechsel zu machen: weg von der 
Bildmedienkritik
>und ihrer Kybernese, hin zu den politisch-oekonomischen 
Determinanten, die
>in der Bildkritik blosz als Phaenomene (~ Spektakel) auftauchen 
und nicht
>an die Strategeme des Kapitals (im uebrigen ein simpler 
wissenschaftlicher
>begriff und zunaechst keinerlei polemik) rueckgebunden werden.


Festzuhalten bleibt - wie du sagst-, dass das Medium die 
Reflexion reizt aber nicht die Kommunikation verändert, sondern 
zu stabilisieren tendiert. Die politisch-ökonomische 
Determinanten scheinen - auf dem Hintergrund des Krieges - im 
materiellen Substrat des Öls ›begraben‹ zu sein. --- Gerade seine 
erwartete Lebensdauer auf ca. 50 Jahre forciert, neben die nicht zu 
übersehenden ökologischen Schäden, die Frage nach einem 
Modell, das alle drei Parteien zugleich befriedigt; also die 
Wirtschaft, die Arbeiter und das ökologische System. Es mag naiv 
klingen, eine solche ›heilige Dreieinigkeit‹ als Ziel zu setzen, 
dennoch bleibt, dass es auf alle drei Gebiete mehr als kränkelt. 
Wir haben uns in erstaunlicher Weise an den Dysfunktionen 
gewöhnt, und wir würden uns wahrscheinlich jede 
Spannungszunahme anpassen gäbe es nicht die Umwelt, die 
hingegen nicht unendlich belasstbar ist. 

viele Grüsse Joan

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