sebastian on Thu, 28 Aug 2003 18:09:14 +0200 (CEST) |
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[rohrpost] "niedergang" von telepolis (2) |
"niedergang" von telepolis... ich habe mir das heute ein weiteres mal angesehen. heute neu erschienen: "der countdown laeuft - zwei wochen vor dem 11. september tobt in funk und fernsehen eine schlacht pro und contra verschwoerungstheorien", verfasst von einer katja schmid, die sich schon im juli mit "querdenkern in sachen 9/11" befasst hat. was sie als "schlacht", "schlammschlacht", "schmaehkritik" und "rundumschlag" diffamiert, ist vor allem ein beitrag der tv-sendung panorama, der nicht nur die auf telepolis 52 mal wiederholten thesen von mathias broeckers auseinandergenommen hat, sondern auch jene von horst "sieg im volkskrieg" mahler. frau schmid: "den machern des beitrags war es ziemlich egal, ob was dran sein koennte an seiner theorie, dass da gar kein flugzeug, sondern vielmehr ein marschflugkoerper ins wtc gelenkt wurde." heute also fordert telepolis, man muesse sich ernsthaft mit der frage auseinandersetzen, ob die meistwiederholten bilder des bestuebertragenen live-ereignisses der menschheitsgeschichte, das von tausenden gefilmt und von milliarden live verfolgt wurde, eine faelschung der us-regierung waren. wer sich mit sowas auseinandersetzen muss, der wird als naechstes die frage beantworten muessen, ob die gaskammern der nazis nicht vielleicht doch bloss duschraeume waren. denn der einzige zweck dieser figur - "ob was dran sein koennte" an einer voellig offensichtlichen luege - ist es, den verstand der leute zu untergraben, im vertrauen auf goebbels diktum, dass das volk einer grossen luege eher glauben schenken wird als einer kleinen. die auf telepolis woechentlich neu enthuellte "wtc-conspiracy" ist kein "abfall fuer alle", sondern die auschwitzluege des kleinen mannes, holocaustleugnung fuer nachwuchskraefte. das rhetorische verfahren ist immer dasselbe: die kritik an broeckers und konsorten vergleiche, "statt den gesetzen der logik zu folgen", "staendig aepfel mit birnen", komme "auf der sachlichen ebene natuerlich nicht weiter" und stifte "damit hoechstens verwirrung" ("wem das nuetzt? nun ja, der quote"). doch "das gros der zuschauer" - naemlich jene zwei drittel der auf der website von panorama befragten, die meinten, sich vorstellen zu koennen, hinter den anschlaegen vom 11. september stecke die us-regierung - "war not amused und bekehren liess es sich erst recht nicht". und so geht es weiter und weiter, denn frau schmid gehoert zu jenen leuten, die, mit dem geringsten widerspruch konfrontiert, sofort in jene schleifen geraten, die auch joerg haider in jeder talkshow dreht. was mich am antiamerikanismus der deutschen, den telepolis featuret, beliefert und verstaerkt, derart nervt, dass ich jedem us-praesidenten mehr vertrauen vorschiessen wuerde als einem deutschen sozialdemokraten, kann ich gern nochmal separat erklaeren, ueber das bereits gestern gesagte hinaus. was ich mich heute frage, waere nur, ob all die auf dieser liste, die telepolis regelmaessig lesen, ueber solches zeug, das schon seit jahren dort erscheint, einfach hinwegsehen? ob das so wie slashdot gelesen wird, ob ihr euch denkt, ach der florian roetzer, der wird das - statt besprochen, bestellt und abgenickt - bloss auf "-1, troll" runterzumoderieren vergessen haben?
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