[rohrpost] Fwd: DOPPEL 3 Karen Koltermann und Holger Langer

[Krystian Woznicki <krystian@snafu.de>]

>Envelope-to: krystian@snafu.de
>Date: Sat, 10 Jun 2000 14:21:58 +0000
>From: Joanna Kamm <ssk@snafu.de>
>Reply-To: ssk@snafu.de
>X-Mailer: Mozilla 4.05 (Macintosh; I; PPC)
>To: ssk@snafu.de
>Subject: DOPPEL 3 Karen Koltermann und Holger Langer
>
>S.S.K. Joanna Kamm
>Linienstr. 158 - 10115 Berlin  - Tel/Fax  +49-30-28386464
>Mi-Fr 14-19Uhr, Sa 12-17Uhr
>http://www.art-exchange-berlin.de/ssk
>_________________________________________________________________________
>
>Ausstellungsserie DOPPEL
>
>
>DOPPEL 3  Karen Koltermann und Holger Langer
>
>Einladung zur Eröffnung der Ausstellung am Mi, den 14.06.00 von 19.00 -
>22.00 Uhr
>Ausstellungsdauer: 15.06. - 15.07.00
>
>
>Karen Koltermann und Holger Langer hinterfragen mit ihren Arbeiten für
>die Ausstellung DOPPEL 3  das, was zuerst ins Auge fällt: Oberfächen und
>Verpackungen. Dabei ist für beide entscheidend, gegen die perfekt
>erscheinende Welt ihre eigene Welt mit ihren individuellen Geschichten
>zu setzen.
>
>Karen Koltermann arbeitet mit verschiedene Medien, wie z.B. Malerei,
>Zeichnung mit Lötkolben, Super-8 und digital bearbeitete Fotografie um
>eine Parallelwelt entstehen zu lassen. Ihre Themen sind die
>durchschnittlichen Aspekte des Lebens, sei es Sport, Kegelclubs oder
>Neueröffnungen.
>Die digital bearbeiteten Fotografien für DOPPEL 3 sind eine
>Weiterführung ihrer Serie von Containerfotografien. In den früheren
>Fotografien entwickelte sie malerisch abstrakte Bilder, indem sie mit
>digitaler Bildbearbeitung Container übereinandergestapelt und mit neuen
>Farben versehen hat
>In ihren neuen Arbeiten rückt die Assoziation zum Inhalt der Container
>in den Vordergrund. Sie platziert die Container an leere, unberührte
>Orte, an denen sie zunächst ein ungewöhnliches Bild abgeben. Es stellt
>sich die Frage, warum sie dort stehen. Karen Koltermann versucht
>allerdings nicht mit der am Computer möglichen Perfektion eine scheinbar
>reale Situation aufzubauen, sondern malt und zeichnet auf spielerische
>Weise und für jeden erkennbar in die Fotografien hinein. Durch ihre
>Eingriffe verliert der Container seinen Objektcharakter als zweckmäßiges
>Stahlgehäuse und erhält damit Raum für Vorstellungen über den Inhalt und
>die Geschichten, die damit verbunden sein könnten. Ein virtueller
>Transport auf glänzendem Fotopapier, das an Urlaubsfotos erinnert.
>
>Holger Langers Installationen und Objekte zeichnet die Materialwahl aus.
>Er verarbeitet große Mengen an Material und entwirft meist für einen
>bestimmten Ort konzipierte komplexe Objekte wie z.B. einen
>Empfangstresen, einen Jägerstand oder einen Kücheneinbau. Das verwendete
>Material ist für ihn weniger Baustoff, als durch die Auswahl,
>Kombination und der damit verbundene Assoziation immer Träger von
>Geschichten.
>Der Ausgangspunkt für die Arbeit für Doppel 3 ist ein Phänomen, das
>signifikant für unsere Gesellschaft geworden ist: die perfekt
>erscheinende Oberfläche. In der Selbstverständlichkeit, in der sie uns
>umgibt, wird vergessen, daß ihr Zustandekommen mit einem  Aufwand
>verbunden ist, der für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbare
>Strukturen aufweist. An diesem Punkt setzt Holger Langer ein.
>Sein Ausstellungsobjekt ist „einsichtig“. Eine Seite des Objekts besteht
>aus einer glatten und perfekten Fassade, hinter der die Konstruktion,
>die die Oberfläche möglich macht, sichtbar wird. Die Konstruktion setzt
>sich aus verschiedenen Materialen zusammen, die bautechnisch nicht
>unbedingt kompatibel sind. Seine Arbeit  wird zum Modell für eine
>Gesellschaft,  in der Chaos herrscht, die aber nach außen hin im
>Hochglanz schimmern möchte.


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