das ende der nahrungskette on 29 Sep 2000 17:06:14 -0000


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[rohrpost] bewegungen durch die genick-gnack-isoglosse


monochrom
und
dembowski/chlada

bewegungen durch die genick-gnack-isoglosse

tourähnliche auftrittsdaten für deutsch- und österland da:
http://www.monochrom.at/liveobstruktae/genickgnackisoglosse/


-- monochrom --

sei ein scientist.
deleuze täts freuen.
monochrom publiziert: eine eigenbrötlerische druckschrift. erscheint plötzlich. holpernd herb, erbärmlich fett, in sich schön, unschwer erkennbar. ein ontologisches sanierungsportfolio. falls probleme mit dem gewicht auftreten sollten, empfehlen wir die befestigung eines griffs. etwa aus salzteig (www.monochrom.at). wir sind keine sekte, wir sind eine bewegung. und der dow jones ist das wichtigste von der welt.
eigentlich würden wir gerne im kopf die torah permutieren, aber wir fürchten zu müde zu sein. dann werden wir einfach etwas anderes machen. wir sonnen uns etwa im blickpunkt der öffentlichkeit. aber das startum ist ein übel unserer zeit. der star ist ein abgehobener wicht, er verblendet durch seine position. wir neutralisieren stars. wir katapultieren uns auf deren ebene, obwohl wir nicht so viel üben. in zeiten wie diesen, in denen die schamlose selbstinszenierung und zu-markt-tragung der peinlichkeiten zum täglich brot eines jeden mediums geworden ist, ist es nicht nur legitim, son-dern auch dankenswert sich als kulturschaffende/r für sein tun zu schämen. scheitern ist schön! blamage sonnenschein! märtyrertum ist nebensächlich, aber nicht verwerflich. auch kulturschaffende sind menschen mit gefühlen. überhaupt ist es jeder person selbst überlassen, was sie in ihrer freizeit tut.

"so bringt es einen ekelhaften mischmasch von zusammengestoppelten beobachtungen und halbvernünftelnden prinzipien zum vorschein, daran sich schale köpfe laben, weil es doch etwas gar brauchbares fürs alltägliche geschwätz ist, wo einsehende aber verwirrung fühlen, und unzufrieden, ohne sich doch helfen zu können, ihre augen wegwenden."
(i. kant, "metaphysik der sitten")


-- dembowski/chlada --

marvin chlada ist die latte von wembley, der mike tyson des pop, manchmal auch dessen königin. übt als dr. scratchy snuggles musikalische selbstjustiz in der wicky dub band und mutierte in der werkstatt leonardo da vincis zum begründer der duisburger grundschule. schon früh wurden die kritisierenden des kritikers laut und forderten "keine marvinistischen manifeste mehr" abzudrucken, sie seien "einfach unerträglich". marvin chlada sei ein verqueres wesen, das jenseits von antiklerikalischen unkenrufen und bekifften tagträumereien keinerlei freude und ausgeglichenheit empfinden könne - sannen wieder andere. aber chlada, geb. 1970 in esslingen, ließ sich zumindest nicht aus dieser fassung bringen und organisierte maßgeblich 1998 den sammelband "ball & birne", eine flaschenpost für zeiten entgegen hypermedialer ballpinseleien. auf die frage "warum nennt man sie die königin des pop?" entgegnete er einst "warum ist alice cooper ein mann?"

gerd dembowski, geb. 1972, hat noch niemand so tolle titel und attribute geschenkt, dafür hat er längere haare und als pseudonym seinen wirklichen namen. er war auch bundessprecher des bündnisses aktiver fußballfans (baff) und gibt das internet-fanzine "blutgrätsche" mit heraus (www.graetsche.de). zusammen sind sie die letzten utopisten und versuchen die schreikugel artauds einmal quer durch den saal zu rollen. außerdem gibt's satirisches über kai pflaume, angela merkel, kaiser franzl, corega- und teletubbies, friedensengel fischer, beichtvater st. domian, usw. die sind zuständig für heiligenproduktion und schäfchenzucht.

in der wackeldackel-gesellschaft unserer gottschalk-galaxis hoffen die beiden überlebenskünstler, dass "unser" reich-ranicki komme und versuchen, ihre lesetiraden mit eingespielten musikversatzstücken zu verstricken. für die titel ihrer bücher können sie manchmal nichts. irgendwann wollen sie einmal so fußball spielen können wie pasolini, aber nicht so enden.