Krystian Woznicki on 26 Oct 2000 08:59:08 -0000


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[rohrpost] Berusspinner vereinigt Euch! [6]


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von krystian@snafu.de gesandt.
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GMD/Fraunhofer: "Es gibt kein Zurück"
Ungeachtet der jüngsten Proteste[1] aus den Reihen der GMD[2] halten
Bundesforschungsministerium und Fraunhofer-Gesellschaft (FhG[3]) an der
Fusion von FhG und GMD fest. Mit der Zusammenführung würden die Stärken und
Kompetenzen beider Einrichtungen miteinander verbunden, betonte
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn gestern auf der
FhG-Jahresversammlung in Berlin. "Das ist auf der einen Seite die
konsequente Marktorientierung der FhG und auf der anderen Seite die Stärke
der GMD bei der Vorlaufforschung", erklärte die Ministerin; "für beide
Partner wird die Fusion zu einer Verbreiterung der wissenschaftlichen und
technologischen Basis mit neuen Themen und einer erweiterten
Forschungsstruktur führen."

Das sehen die Betroffenen bekanntlich anders. Vergangene Woche hatten der
Sprecher der Institutsleiter[4], der Vorsitzende des
Wissenschaftlich-Technischen Rats und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der
GMD die Übernahme des FhG-Modells der Forschungsfinanzierung abgelehnt und
der Ministerin in einem offenen Brief[5] vorgeworfen, ihr Wort, die Fusion
nicht gegen den Willen der Mitarbeiter durchzuführen, gebrochen zu haben.
Als Großforschungseinrichtung finanzierte die GMD ihre Arbeiten bisher
überwiegend aus der institutionellen Förderung; unter dem Dach der FhG ­
deren Vorstand ein Verhältnis zwischen institutioneller Grundfinanzierung,
öffentlicher Projektförderung und Wirtschaftserträgen von 40:20:40 als
"ausgewogenen Finanzierungsmix" anstrebt ­ müssen die Institute dagegen die
Projektmittel im Wettbewerb um Unternehmenspartner einholen.

Bei den Protesten sieht FhG-Präsident Hans-Jürgen Warnecke viel Larmoyanz
im Spiel, die sich legen werde, "sobald klar ist, dass es kein Zurück gibt
und der Vorgang unumkehrbar ist". Am Dienstag hat der FhG-Senat als
Aufsichtsgremium der Fusion auf der Grundlage des von den externen
Moderatoren Arnold Picot vom Münchner Kreis[6] und Tom Sommerlatte von der
Wiesbadener Unternehmensberatung Arthur D. Little[7] Mitte September
vorgelegten Konzeptes zugestimmt. "Es ist jetzt Sache der Gesellschafter ­
das sind zu 90 Prozent der Bund und zu 10 Prozent die drei Sitzländer ­
ihre Gesellschaftsanteile an die Fraunhofer-Gesellschaft zu übertragen“.
Das Anwaltsbüro sei bereits beauftragt.

Auf der Pressekonferenz zur Jahresversammlung zeigte sich der FhG-Präsident
am gestrigen Mittwoch zuversichtlich, dass die gesellschaftsrechtliche
Integration mit dem Beginn kommenden Jahres, spätestens aber zum 1. Juli
2001 vollzogen ist. Die Umwandlung der GMD-Einrichtungen in
Fraunhofer-Institute soll dann bis zum 1. Januar 2002 abgeschlossen sein.
(Richard Sietmann) (jk[8]/c't)

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http://www.heise.de/newsticker/data/jk-26.10.00-000/

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[1] http://www.heise.de/newsticker/data/wst-24.10.00-004/
[2] http://www.gmd.de/
[3] http://www.fhg.de/
[4] http://www.heise.de/newsticker/data/fm-12.10.00-000/
[5] http://www.heise.de/newsticker/data/chr-20.10.00-005/
[6] http://www.muenchner-kreis.de/deut/dsei1.htm
[7] http://www.arthurdlittle.com/global/europe_middle_east/wiesbaden.asp
[8] mailto:jk@ct.heise.de

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