Claus Pias on 23 Dec 2000 15:43:15 -0000


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[rohrpost] Das Bild als Objekt des Wissens




Das Bild als Objekt des Wissens


Workshop des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik
Abteilung "Das Technische Bild"
Freitag 16. 2. 2001

Um eine formlose Anmeldung wird gebeten unter: dtb@culture.hu-berlin.de

Der Workshop verfolgt die folgenden Fragen: Wie verfahren einzelne
Disziplinen mit Bildern? Wie benutzen Wissenschaften Bilder als Werkzeuge
des Wissens? Wie wird mit Bildern Wissen generiert und organisiert?
Die vier am Vormittag präsentieren "Fallbeispiele" bilden die Grundlage für
eine Podiumsdiskussion am Nachmittag, welche die Möglichkeiten des Umgangs
mit datenvisualisierenden Bildern thematisieren soll.
Anhand der Embryologie-Debatte im 18. Jahrhundert zur Entstehung des Lebens
wird Janina Wellmann untersuchen, wie in dieser Debatte mit Bildern
verfahren wird. Wie werden die Embryonen dargestellt? Inwiefern werden die
Bilder als Argument benutzt und wie erzeugen sie Evidenz? Susanne Holl
verfolgt die Frage, wie Datenmengen der Natur zu fassen sind, damit sie zu
einem wissenschaftlichen Bild werden können. Sie untersucht die Mechanismen
der "gedruckten Fachprosa" (Giesecke) von Illustrationen aus der Botanik und
Zoologie des 16. Jahrhunderts in ihrem Zusammenwirken als grafische
Oberfläche (als Buchseite).
Gloria Meynen erforscht die Herstellung von Portolankarten im 16.
Jahrhundert. Diese erzeugen ihr eigenes Territorium jenseits einer
topografischen Vermessung durch neue Projektionstechniken und können damit
nicht als "Supplement eines Territoriums" gelten.
Birgit Schneider zeichnet den Weg vom analogen Bild zum Rasterbild nach.
Anhand von Moirée-Effekten, die durch sich überlagernde Raster
unterschiedlicher Techniken wie Gewebe, Radierung, Druckraster und
Bildtelegrafie produziert werden, werden die verschiedenen Eigenschaften von
Bilddaten untersucht.

Die Diskussion am Nachmittag wird die gestellten Fragen des Vormittags
weiter fokussieren. Mit Vertretern aus Theorie und Praxis soll über moderne
Verfahren der Visualisierung in der Medizin diskutiert werden. Was sind
Bilder, die aus Daten aufgebaut sind? Wie wird mit diesen Bildern
gearbeitet? Was wird ins Bild gebracht? Nach welchen Vorbildern werden
Programmoberflächen gestaltet?

Programm: 

10:00 - 13:00 Uhr 

Unter den Linden 6, Raum 3031

Kommentar und Moderation: Angela Fischel
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, "Das
Technische Bild", Berlin

9:30 Janina Wellmann: Das Bild als Argument. Bilder in der
Haller-Wolff-Debatte und der Frage,wie das Formlose Formen schafft.
(Arbeitstitel) Forschungs-Stipendiatin am Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte, Berlin

10:15 Susanne Holl: Datenmengen der Natur (Arbeitstitel)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig,
Theaterwissenschaften

11:00 Kaffeepause 

11:15 Gloria Meynen: Benutzeroberflächen der Kartografie im 16. Jahrhundert,
Stipendiatin am Graduiertenkolleg "Codierung von Gewalt im medialen Wandel",
Humboldt Universität Berlin

12:00 Birgit Schneider: Moirée-Effekte
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, "Das
Technische Bild", Berlin

13:00 - 14:30 Mittagspause

14:30 - 17:00 Podiumsdiskussion: Bilder aus Daten

Moderation und Kommentar: Dr. Gabriele Werner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, "Das
Technische Bild", Berlin

Dr. Wolfgang Ernst
Vertretungsprofessor Medienwissenschaft Universität Paderborn

Dr. Elisabeth Strowick, angefragt
Lehrbeauftragte am Literaturwissenschaftlichen Seminar und am
psychologischen Institut Hamburg

Harun Badakhshi, Charité Berlin, angefragt

Dr. Alexander Grau, Ludwig- Wilhelms-Universität München, angefragt

17:00 kleiner Umtrunk  


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Helmholtzzentrum für Kulturtechnik, Humboldt Universität (letzte Änderung:
23.12.2000) 



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