axel lapp on 1 Mar 2001 12:59:36 -0000


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[rohrpost] the people's project - newsletter 6 - 1.3.2001


the people's project


newsletter 6 ­ 1.3.2001

- e n g l i s h: an english version of this newsletter can be found at the
end of this document.

- wenn sie diesen newsletter in zukunft nicht mehr erhalten moechten, oder
ihn mehrmals erhalten haben, senden sie ihn bitte einfach mit der
antwort-taste an uns zurueck und wir werden unsere liste umgehend
korrigieren.

 
1 ­ da wo's leuchtet

anlaesslich des weltwirtschaftsforum in davos verwirklichte johannes gees in
zusammenarbeit mit swissinfo / schweizer radio international (sri) das
projekt 'hellomrpresident'. waehrend fuenf naechten wurden botschaften, die
per internet von mehreren tausend menschen aus aller welt gesandt worden
waren, mittels laserprojektoren auf einen schneehang projiziert. das gruene
schriftband zog sich ueber eine breite von 250 metern am hang entlang. und
die einzelnen nachrichten waren jeweils fuer etwa dreissig sekunden zu
sehen.
viele der nachrichten richteten sich an die versammelten politiker und
wirtschaftsfuehrer, und waren ausdruck der sorge um umwelt und gesellschaft
in unserer zeit.

weitere informationen und abbildungen unter:
http://www.hellomrpresident.com und http://www.johannesgees.com


2 ­ schwarz-rot-gold

schwarz-rot-golden leuchtet es ueber der ganzen stadt berlin. allein vom
reichstag weht es uns mittlerweile sechs (!!!) mal entgegen; von den vier
ecktuermen her jeweils einmal und zweimal von den fahnenmasten vor dem
gebaeude. zwar besteht die bundestagsverwaltung darauf, dass alle flaggen
schon seit der einweihung des parlamentsgebaeudes im april 1999 an diesen
orten von der nationalen zugehoerigkeit kuenden, aber es scheinen doch
stetig mehr zu werden. mit der in unmittelbarer naehe (vor dem neuen
kanzleramt und dem gegenueberliegenden paul-loebe-haus) zu erwartenden
weiteren beflaggung, wird man den tiergarten vom platz der republik kaum
noch hinter all diesem schwarz-rot-goldenen wehen ausmachen koennen.
auch unter den linden, dieser historisch nationalistischen prachtstrasse
(brandenburger tor, denkmal fuer friedrich II, neue wache, schlossbruecke
und ehemals auch das schloss ­ und sogar die neuen gebaeude des deutschen
bundestages passen sich hier gut ein), wird man diesen offensichtlichen
zeichen des nationalstolzes an jeder ecke gewahr. sogar die
humboldt-universitaet schmueckt sich in diesen tagen haeufig mit diesem
nationalen identifikationsmerkmal. auf anfrage verweist herr dr frank
eveslage, der vizepraesident der humboldt-uni auf die beflaggungsordnung des
landes berlin, da die humboldt-universitaet, wie auch die freie universitaet
und die technische universitaet, staatliche hochschulen des landes berlin
(landesflagge: schwarzer baer auf rot-weiss-rotem grund!) seien. seltsam
nur, dass an den anderen beiden universitaeren institutionen niemandem die
idee gekommen zu sein scheint, staendig die schwarz-rot-goldene flagge zu
zeigen ­ und auch, dass seit unserer anfrage im januar die flagge nicht mehr
taeglich zu sehen ist. wie uns frau ingrid graubner vom referat presse &
oeffentlichkeitsarbeit versichert, ist die beflaggung aber ohnehin nur von
geringem belang, denn "die freiheit der wissenschaft ist durch diese
symbolik nicht angetastet."


3 ­ kampagne II

die von uns angeregte kuenstlerische kampagne gegen rechte gewalt hat nun zu
ersten ergebnissen gefuehrt. einige motive sind jetzt fertig und wir
arbeiten an ihrer veroeffentlichung.
in den anzeigenmotiven werden 'rechte sprueche', wie sie sich in den letzten
jahren als schmierereien auf vielen waenden finden, unter angabe des
herkunftsortes, bildern gegenueber gestellt, die die in den spruechen
enthaltenen rassistischen und menschenfeindlichen intentionen ins gegenteil
verkehren, oder zum nachdenken anregen.
die neuesten statistiken zum thema sind nicht gerade ermutigend. zwar ist
der enorme anstieg der zahlen rassistischer uebergriffe vorwiegend auf eine
genauere zaehlweise durch eine erhoehte sensibilisierung zurueck zu fuehren,
aber noch immer werden laengst nicht alle uebergriffe in der statistik
verzeichnet, und gebessert hat sich trotz aufwendigster
medienberichterstattung im letzten sommer nichts. (links hierzu unter:
http://www.zeit.de/2001/08/Politik/200108_leiter.3.html)


4 ­ u-bahnhof alexanderplatz (u2)

die groesste oeffentliche galerie berlins, der u-bahnhof alexanderplatz
(linie u2), wird nach vielen protesten (siehe newsletter 4) jetzt doch
weiterhin vom berliner senat gefoerdert. damit werden auch die wettbewerbe
um die temporaeren gestaltungen des u-bahnhofes weitergefuehrt. abgabetermin
fuer die erste runde des laufenden wettbewerbs ist der 10.3.2001.

informationen zum wettbewerb finden sich unter: http://www.ngbk.de


5 ­ palast der republik

die galerie aedes west am savignyplatz in berlin zeigt einen radikal neuen
entwurf fuer das gelaende, auf dem sich heute der palast der republik und
das marx-engels-forum befinden. christoph ingenhoven schlaegt einen 'central
park berlin' vor. er raeumt diesen ort auf, und gestaltet einen park, der
von der friedrichswerderschen kirche bis zum fernsehturm am alexanderplatz
reicht. als alternative zur errichtung einer kopie des stadtschlosses, einer
disney-haften 'hohenzollern-world' mit hotel, konferenzzentrum und
shopping-mall (deren politische lobby leider im wachsen begriffen ist), oder
zu den gigantomanischen plaenen fuer das weltgroesste museum aller kulturen
und epochen, ist dieser entwurf sicher wert bedacht zu werden.
die ausstellung ist bis zum 5 maerz taeglich von 10 bis 19 uhr zu sehen.

weitere informationen und abbildungen hierzu:
http://www.BauNetz.de/sixcms/detail.php3?id=2113&bereich_id=56

auch auf unserer web-site finden sich eine vielzahl von stellungnahmen und
anregungen zum thema: http://www.thepeoplesproject.com/forum/forum.php3?id=4



newsletter 6 (english) ­ 1.3.2001

- if you do not wish to receive future editions of this newsletter, or if
you have received it twice, then please simply return the message with the
reply-button and we will update our mailing list immediately.


1 ­ alpenglow

on the occasion of the world economic forum in davos, johannes gees, in
collaboration with swissinfo / swiss radio international (sri), realised the
project 'hellomrpresident'. during five nights, messages were projected with
a laser-beam onto a snow-covered hillside. the messages were sent by several
thousand people from all over the world. the enormous green letters
stretched over a width of 250 metres. each message was displayed for
approximately thirty seconds.
many of the messages were directed at the assembled polititians and economic
leaders, and expressed concern about the current state of society and
environment.

further informationen and images at:
http://www.hellomrpresident.com and http://www.johannesgees.com


2 ­ black-red-gold

it is glowing black-red-golden all over the city of berlin. at the
reichstag-building alone, the national colours are blowing six (!!!) times
in the wind, once on each of the four towers and twice from flagpoles in
front of the building. even though the administration of the german
bundestag insists that all the flags were already hoisted on the day of the
official opening in april 1999, their number seems to grow continuously.
with all the new flags that can be expected in the area (in close vicinity
the new chancelery and the paul-loebe-building, an office block for the
members of parliament, will be finished soon), it will almost be impossible
to see the tiergarten park across the road behind all this red-black-golden
flutter.
on unter den linden, the historically nationalistic boulevard (brandenburg
gate, monument for frederick II, the national memorial 'neue wache',
palace-bridge and formerly also the palace - and even the new buildings of
the german parliament fit well in this context), these signals of national
pride become also obvious. these days, even the humboldt university is quite
often decorated with this national identifier. replying to our inquiry, dr
franc eveslage, its vice-president, refers to the 'flag-order' of the state
of berlin, as the humboldt university, like the free university and the
technical university, is an academic institution of the state of berlin
(berlin flag: black bear on a red-white-red ground!). it is only strange
that at the other two academic institutions nobody seems to have had the
idea of constantly hoisting the national colours, and that since our inquiry
in january the black-red-golden is shown less regularly. however, mrs ingrid
graubner from the press & public relations office asserts that the flag is
only of small importance, since "the freedom of science is not touched by
this symbolism."


3 ­ campagne II

our artistic campaign against right-wing violence has now led to first
results. some motives are now ready and we are working on their publication.
for the posters we used the texts of right-wing graffiti, which over the
last years appeared on many walls, stating the location where they were
found, and placed them against images, which turn their racist and hostile
intentions into the opposite, or at least make people think.
the newest statistics about the topic are not very encouraging. though the
enormous rise in number of racist violence was mostly due to a better
counting method and an increased sensitivity towards the subject, many
violations are still not reported and their number has certainly not
declined since last summer, when the media took the subject up for the first
time. (links ­ unfortunately only in german:
http://www.zeit.de/2001/08/Politik/200108_leiter.3.html)


4 ­ underground station alexanderplatz (u2)

the largest public gallery of berlin, the underground station alexanderplatz
(line u2), will now, after many protests (see also newsletter 4), be further
funded by the senate of berlin. the competitions for temporary artistic
projects in the underground station will thus also be resumed. the deadline
for the first round of the current competition is the 10.3.2001.

you will find information about the competition at: http://www.ngbk.de


5 ­ palace of the republic

the gallery aedes west on savignyplatz in berlin is showing a radically new
design for the part of the city, where the palace of the republic and the
marx-engels-forum (a memorial site) are located today. the architect
christoph ingenhoven proposes a 'central park berlin' for this site. he
clears this space of all buildings, and creates a park that stretches from
the friedrichswerdersche church to the tv-tower on alexanderplatz.
as an alternative to a bad copy of the former royal palace, a disney-like
'hohenzollern-world' with hotel, conference center and shopping mall all
included (the political lobby for this madness is unfortunately growing), or
to the gigantomaniac plans for the world's largest museum, of all cultures
and epochs, this design surely merits strong consideration.
the exhibition can be viewed daily until the 5 march, from 10 am to 7 pm.

more information and images:
http://www.BauNetz.de/sixcms/detail.php3?id=2113&bereich_id=56

you will also find various statements and propositions for this area on our
own web-site: http://www.thepeoplesproject.com/forum/forum.php3?id=4



--

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tel: 0(049)-30-28097886
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