Krystian Woznicki on 8 May 2001 08:06:40 -0000


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[rohrpost] Fwd: Gemeinsam Nutzen


Einladung zur Ausstellung

GEMEINSAM NUTZEN
schoenerwissen (Anne Pascual & Marcus Hauer), Berlin
(Internet, Graphik, Rauminstallation)
http://www.schoenerwissen.com

Viola Klein, Köln/Frankfurt (Film, Text, Papier)
http://www.ilovesteilacoom.com

Simon Woolham, London (Zeichnung, Video)
Wiebke Grösch & Frank Metzger, Frankfurt (Video, Fotografie)
http://www.groeschmetzger.de

GEMEINSAM NUTZEN ist eine Gruppenausstellung, die in Form von Video-, Netz- 
und Papierarbeiten sechs junge Kuenstler und Kuenstlerinnen vorstellt, die 
sich auf unterschiedliche Weise mit dem Themenkomplex 'sozialer Raum' 
auseinandersetzen.
http://www.khm.de/gemeinsamnutzen
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Eröffnung 10. Mai, 19 Uhr

11. - 26. Mai
Galerie-Projektraum
Am Malzbüchel 6-8, 50676 Köln
(0)221-20189-340, -135, fax -17

Öffnungszeiten

Dienstags bis Freitags, jeweils 16 bis 20 Uhr,
Samstags, 12 bis 15 Uhr

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GEMEINSAM NUTZEN praesentiert:
Mittwoch, 23. Mai, 20 Uhr
Aula der KHM, Overstolzenhaus, Rheingasse

Tom Holert / Mark Terkessidis
Karneval oder Krieg?

Die Gegenwart ist geprägt durch eine Dialektik aus Befriedung und 
Mobilisierung. Einerseits werden die Innenstädte und die Viertel der 
Wohlhabenden zu Konsum- und Sicherheitszonen befestigt, um die Angst vor 
dem Bürgerkrieg zu lindern; andererseits werden fortwährend kollektive 
Feindbilder konstruiert (Kampfhunde, der Mörder der kleinen Ulrike, 
Nazi-Skins, Milosevic usw.), an denen sich die Armeen der Stammtische 
aufrichten können. Die neoliberalistische Ideologie verspricht ein ewiges 
Gleichgewicht der Marktkräfte, zitiert die BürgerInnen aber gleichzeitig 
immer wieder zum Appell: Die Kampfzonen werden ausgeweitet, das Büro zum 
Ort sozialdarwinistischen Wettbewerbs stilisiert, wo nur gewinnt, wer über 
einen gedrillten, 'fitten' Körper, machiavellistische Mobbinginstinkte und 
strategische Kompetenz verfügt. Wellness-Programme, Kuschelrock, 
Chill-Out-Lounges und Homöeopathie-Angebote sind die Gegenseite einer 
zunehmenden Militarisierung des Alltags, und zwar an allen möglichen Orten: 
Denn nicht nur staatliche Institutionen und private Eigentümer vormals 
öffentlicher Räume rüsten auf (Überwachungstechnologie, 
Festungsarchitektur, Sicherheitspersonal usw.), sondern auch 
zivilgesellschaftlich organisierte oder ‘autonom’ agierende Gruppen. Wo 
demokratische Politik wesentlich als ‘agonale’, kämpferische Veranstaltung 
betrachtet wird, kommt ebenso ein kriegerisches Moment ins Spiel wie bei 
den bewaffneten Widerständen der Globalisierungsgegner. "Es gibt kein 
neutrales Subjekt. Man ist zwangsläufig immer jemandes Gegner", sagt Michel 
Foucault. Die Formen, diese fundamentale Gegnerschaft zu aktualisieren, 
entstehen womöglich spontan, doch sie sind zugleich eminent historisch. 
Ausgehend von der jüngeren Geschichte dissidenter Kriegsfaszination wird 
der Vortrag den gegenwärtigen Stand der Dinge zwischen Pazifierung und 
Mobilisierung analysieren.

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GEMEINSAM NUTZEN praesentiert ausserdem:
Fordern.Lokal.
Sonntag , 20. Mai, 22 Uhr
Studio 672, Köln
JUSTUS KOEHNCKE (ici Records/Koeln)
DJ ANNA (Am Start/Berlin)
CHRISTIAN S (Frim/Koeln)
KRYSTYNA (Robert Johnson/Frankfurt)

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Kontakt und Organisation:
Katja Schroeder
0221.474 9373
katja.schroeder@gmx.de


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