vollknallgesamtkunstwerk on Tue, 15 Apr 2003 14:50:55 +0200 (CEST)


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[rohrpost] Film-Vorankündigung: EAST END im Mai und Juni



Die Achse Frankfurt - Aachen unterbewertet. Dagegen muss etwas tun.



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Ihr Lieben,

für unseren neuen Dokumentarfilm:

EAST END -Menschen im Aachener Osten

stehen für das Frühjahr nun drei Aufführungstermine in Aachen fest:

Freitag, 23.5. um 19.30:
PREMIERE Im Saalbau Rothe Erde, Hüttenstraße 45-47, EINTRITT FREI!

Samstag, 24.5. ab 16.30:
Spielhaus Kennedypark, Düppelstraße, EINTRITT FREI!

Mittwoch, 11.6. um 20.00:
DIANA Kino, Eckenbergerstraße 2a, Burtscheid.

Alle Veranstaltungen in Anwesenheit der Regisseure mit Gelegenheit zum
anschliessenden Gespräch.
Anfang Mai wird zur Vorankündigung des Films die Internetseite
www.eastend-aachen.de relaunched:
Viel Wissenswertes über den Film, die Menschen im Aachener Osten und über
uns erfahrt ihr dann dort.

Ihr seid herzlich eingeladen mit uns zu diskutieren und zu feiern!

Als Anlage der Pressetext zum Film* -
Viel Spaß wünschen Heiko & Torsten!


EAST END
Menschen im Aachener Osten

Ein Dokumentarfilm von
Heiko Fischer und Torsten Lohrmann

Lohrmann & Fischer GbR
Jakobstraße 108-110
52064 Aachen

Fon:  0241-99799585
Fax:  0241-99799586
Mobil:  0172-2102688
Mail:  info@Lohrmann-Fischer.de
Http://www.eastend-aachen.de

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* EAST END - Menschen im Aachener Osten

Ein Dokumentarfilm von Heiko Fischer & Torsten Lohrmann


„Irgendwie ist das Ostviertel ein Club für sich“ sagt der Frührentner
Hans-Wolfgang Alt. Über einen Zeitraum von 15 Monaten begegneten die
Filmemacher den Menschen im Aachener Osten: Geschäftsleute, Geistliche,
Gastwirte, Bewohner, Musiker, Pädagogen, Sozialarbeiter, Kinder,
Jugendliche und Erwachsene - sie alle wurden befragt, wie sie das Leben in
ihren Stadtvierteln wahrnehmen: Denn der Aachener Osten, bestehend aus den
Stadtteilen Ostviertel und Rothe Erde, genießt nicht den besten Ruf.

Hinter offiziellen Begriffen wie „Strukturschwäche“ oder „Quartiere mit
besonderem Erneuerungsbedarf“, mit denen der Aachener Osten oft bezeichnet
wird, verbergen sich eine Vielzahl von Problemen: Die starke Zersiedelung
der Viertel durch das Nebeneinander von Wohn-, Gewerbe-, Industrie- und
Verkehrsflächen, der hohe Ausländeranteil in der Bevölkerung, ein
niedriges Bildungsniveau, hohe Arbeitslosigkeit und zunehmende Armut.

Hinter diesen Schlagworten jedoch zeigt sich ein buntes Mosaik
unterschiedlichster Menschen mit ihren Meinungen, Lebensauffassungen und
Schicksalen. Aus dieser Vielfalt ergibt sich ein differenzierter Blick auf
die Probleme und Chancen des Aachener Ostens; der einzigartige Charakter
dieses Stadtteils wird durch diese Perspektive sichtbar.

Für die Einen nahezu zum Ghetto verkommen, stellt für Andere das
multikulturelle Miteinander im Osten den besonders attraktiven Reiz dar.
„Klein-Istanbul“ wird die Elsassstraße von den türkischen wie den
deutschen Anwohnern gern genannt.

Für ältere deutsche Menschen ist der hohe Ausländeranteil Grund genug, dem
Viertel den Rücken zu kehren, junge Deutsche wiederum ziehen gerade
deshalb in die Stadtteile oder haben unter den Migranten ihre besten
Freunde gefunden.

Während einzelne türkische Mitbürger einen Teil Deutschlands allein für
die Migranten fordern: „Hälfte von Deutschland gehört uns!“, sehen sich
andere Bewohner als „Weltbürger“ in einem
integrativen, multikulturellen Umfeld.

Im bunten Treiben beim alljährlichen Multikultifest und bei den spontanen
Feiern zur Fußball-WM finden sich Menschen unterschiedlichster
Nationalitäten und Ansichten zusammen, um gemeinsam auf sehr „südländische
Art“ zu feiern - so etwas erlebt der Aachener auch nur im Osten der Stadt.

Vor diesem Hintergrund beleuchten die Ausführungen eines Schuldirektors
und eines türkischen Intellektuellen mit deutschem Pass sowohl die
Probleme der Migranten in Deutschland als auch die (bildungs-)politischen
schweren Fehler vergangener Jahre.
Der Film untersucht, mit welchen Konzepten Kirche und Moschee den
Bedürfnissen dieser multi-ethnischen Lebensgemeinschaft begegnen. Deutlich
wird hier, dass sich Christen und Muslime der speziellen Situation im
Aachener Osten angepasst haben und schon länger Annäherung, Austausch und
Kooperation untereinander praktizieren.

Manch persönliche Entwicklung wurde in der 15-monatigen Drehzeit sichtbar:
So hat es Ex-Boxmeister und Eismann Mario Guedes mit viel Engagement
geschafft, Boxsportangebote für den Aachener Nachwuchs im Osten zu
schaffen. „Wir haben hier so viel Potential, und dieses Potential sollte
man nutzen!“ [Guedes]. Mittlerweile begeistern sich viele Bewohner des
Viertels für das Trainingsangebot und die öffentlichen Boxkämpfe im Josefshaus.

Tragisch auch das harte Schicksal der Famile Alt: Während des mutigen
Kampfes gegen seine tödliche Krebserkrankung, erlebte Hans-Wolfgang Alt
mit dem Unfalltod seines Sohnes Hans-Jürgen eine weitere Familientragödie.



Kritisch hinterfragen die Filmemacher das Engagement des
Immobilien-Investors Norbert Hermanns, der auf dem Gelände des ehemaligen
Güterbahnhofs Rothe Erde Aachens größte Shopping Mall errichten will.
Hermanns sieht in dem Megaprojekt, welches er euphemistisch
„Stadtteilzentrum“ nennt, eine bedarfsgerechte Aufwertung des Stadtteils
und spricht in diesem Zusammenhang von der verantwortungsvollen Ethik des
Investors. Allerdings wird der gemeinnützige Verein LOBBY e.V., der in
einem Teil der Gebäude das Erzählcafé und die Kleiderkammer für arme
Menschen betreibt, seine Heimat verlieren. Lassen sich kommerzieller
Ehrgeiz und soziale Verantwortung mit dem Bau eines Konsumpalastes
wirklich vereinbaren?

Fakt ist: Die beiden Stadtteile wurden in den letzten Jahrzehnten
politisch stark vernach-lässigt, in Rothe Erde wurde der Zuzug der sozial
Schwächsten durch die Konzentration von Sozial- und Obdachlosenwohnungen
sogar forciert. Aber neben einzelnen Stimmen der Hoffnungslosigkeit
hinsichtlich einer zukünftigen positiven Entwicklung, treffen wir
Menschen, die für Verbesserungen kämpfen. Nicht zuletzt das Projekt
„Stadtteilerneuerung Aachen Ost“ soll Impulse geben, wie die Probleme in
den Quartieren gelöst werden können - dazu wird das Engagement der Bürger
gefordert, sich selbst zu organisieren, um ihre Interessen durchzusetzen -
denn Vertrauen in Politiker, die sich nur alle paar Jahre zum Wahlkampf
fähnchenschwenkend und mit Rosen bewaffnet in den Osten wagen, hat hier
kaum jemand mehr.

Der 30-minütige Dokumentarfilm des Aachen-Kölner Filmemacher-Duos Lohrmann
& Fischer entstand auf Initiative des Stadtteilbüros Aachen Ost und wird
gefördert mit Mitteln des Landes NRW und der Stadt Aachen. „EAST END“
richtet sich in erster Linie an die Bewohner der Quartiere, er soll zur
Diskussion anregen und die Eigeninitiative in der Gestaltung des
persönlichen Umfeldes fördern.

Die Filmpremiere am 23.5.2003 wird begleitet von einer Fotoausstellung von
Frank Trompetter:
12 Monate lang hat der Fotograf das Filmteam bei der Arbeit begleitet.
Trompetters Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen einfühlsame Porträts und
spannende Momentaufnahmen aus dem Aachener Osten. Anschließend wird die
Fotoausstellung 4 Wochen lang in den Schaufens-tern der Ladenlokale in der
Elsassstraße zu sehen sein.


PREMIERE: 23.05 um 19.30 Uhr im Saalbau Rothe Erde
[Kappertz, Hüttenstrasse 45-47], Aachen-Ost

weitere Aufführungen:
24.05. ab 16.30 Uhr im Spielhaus Kennedypark, Aachen-Ost
11.06   20.00 Uhr DIANA Kino, Eckenbergerstr. 2a, Aachen

im Hochsommer 2003 Open Air im Rahmen der Reihe
„Filme an ungewöhnlichen Orten“ im Aachener Osten


Gesonderte Pressemitteilungen  folgen.

© Lohrmann & Fischer GbR 2003

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