Thorsten Meyer on Sat, 5 Feb 2000 18:02:55 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] endo- und exorasssismus, haidermanagement und der ganze scheiss


bitte
verwechselt BESCHRIEBENES nicht mit dem BESCHREIBENDEN
(soll öfter vorkommen. warum reden politiker wohl des
öfteren nichtssagend :-)

florian schneider wrote:

> warum braucht es hier aber ein paar eklige nazi-links von einer
> gefaketen homepage, um in bester lichterkettenmanier erst abscheu und
> empoerung auszuloesen, und dann schliesslich wieder dem "einfachen
> deutschen" beizuspringen, wie Thorsten "teletubbie" Meyer das in seinen
> kryptischen ausfuehrungen tat? 

beispringen? wirklich nicht.
es ging mir um die abbildung von bestehenden strukturen.
denn es geht hier um die einstellung und das weltbild 
von einem grossteil der bevölkerung (die _vor_ dem sog. 
pillenknick), welcher nicht geringen anteil an der demo-
kratischen mehrheit in deutschland und österreich
hat. auch wenn uns das nicht gefällt.

> warum wird nach ein paar saetzen sofort
> ueber die fremdelei der fremden schwadroniert, um dann aus lauter
> angst vor dem verlust der eigenen, zwar noch jungen, aber ach so
> "gewachsenen" (wieder Meyer) identitaet (wozu sonst war der
> nationalstaat je nutze und was sonst ginge floeten, wenn wir im
> einheitsbrei der medien ploetzlich keine fremden mehr kennen wuerden)
> mit dem differenz-rassismus zu kokettieren?
> [bitte, statt jetzt aufzujaulen, besser balibar, wallerstein:
> "rasse, klasse, nation" zur hand nehmen]

genau das was ich offensichtlich zu schwach und zu schlecht 
versuchte zu schreiben. mea culpa? oder habe ich bloss wunde 
stellen berührt und falsche keywords benutzt? es geht doch nichts
über paranoia...
ob gewachsen oder erschaffen - mal eben so _die codes ändern_
ist in einer seit vielen jahr/zehnten/hunderten festgefahrenen
gesellschaft gar nicht so leicht.

vom egoismus aus ökonomischen gründen ganz zu schweigen. ideologien
sind doch allzuoft nur das feigenblatt vor vor dem fressen der moral.

und bitte unterschätzt den wert einer identität nicht. denn wenn
"ich" nicht bin und gott sowieso nicht nicht mehr ist - warum
soll ich dann noch auf irgendetwas rücksicht nehmen? akzeptanz 
des absurden? noch nie gehört - da bleibt nur schmerzen zufügen
bis zum eigenen selbstmord...moment, das hatten wir doch schon mal!

aber - auftritt von hessenwahl bis haider - da kommt ja jemand,
der "mir" eine differenz und eine identität verpricht! kombiniert
mit gesicherter ökonomie - wie toll, den wähl "ich".

was nun?
na dann mal her mit den neuen codes. aber bitte bild- und 
hans-meiser-kompatibel?
denn nicht jeder einfache mensch versteht deleuze aber vielleicht 
den kerl auf der kanzel im dom. oder wer auch immer den ersetzen 
will.

lösungsvorschläge umsetzbarer (medien)politik erwartend,
thorsten

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