Matze Schmidt on Wed, 10 Dec 2003 02:08:29 +0100 (CET) |
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[rohrpost] Radioriff Mikroradioparty "Displaced Dilemma" |
Radioriff + O /|\ /\ "Radio" 14/12 2003 17.00 - 19.00 Uhr Mikroradioparty "Displaced Dilemma" Plug-In Party & Mini FM Radiostation live! Audiostream* 17.30 - 19.00 Uhr aus Kreuzberg u.a. mit Tetsuo Kogawa und Matze Schmidt b_books Luebbener Str. 14 10997 Berlin-Kreuzberg Plug-In Party http://www.undergroundserver.de (ab! 12.12.2003) RAD(Y)O Audiograffity http://www.n0name.de/radyo-riffraff.html Audiostream pnm://217.160.178.83/encoder/radio.rm (RealPlayer) terrestrische Frequenz in Berlin, BRD 104.1 MHz radioriff http://radioriff.de Offene Kanaele fuer Beitraege am 14/12 2003 17.30 - 19.00 Uhr: Brecht's Mobiltelefon ("Radio"mobil) +49(0)170/5370633 (D1; Mobiltelefon, SMS & Fax) E-Mailradio radio@n0name.de Oeffentlichkeit ist ein Phantasma! "Radio"s sind offizioes! D.h., sie sind weder privat, noch oeffentlich. Genau das richtige fuer einen Multiplex aus Plug-In Parties und dem Treck der »displaced dilemmas« an dem sich jede/r mit oder ohne Ambitionen, + oder - Equipment beteiligen kann: als Hoerer, per Klinkenstecker, etwas trinken, organisiert, den Speicherchip mit Audiograffity fuellen, mit Brecht's Mobiltelefon telefonieren, oder 0-Piratenradio mit Funkkopfhoerern machen, Orte finden, Deplazierungen finden. Radioriff 11.12. bis 18.12.2003 taeglich 12:00-06:00 Uhr auf 104.1 MHz ein Radioprojekt vom und im Ausland in der Lychener Straße 60, Berlin-Prenzlauer Berg. _____ * bitte! E-Mailflyer beachten "Radio" ((( (( ( Strahlen in Orten ) )) ))) "Der Sprecher erfuhr nie, in welchem Augenblick und dank welcher widrigen Kraefte seine Rede in ein Netz von Luegen, Versprechungen und Ausfluechten geriet, bis sie sich in eine schlichte, reine Selbsttaeuschung verwandelte." (nicht Gabriel Garcia Marquez) Alles kann zu Radio werden! Denn strahlen (lat. radio) kann alles was senden kann, photonische Geraete wie z.B. Bilder, kalfaktorische Wesen wie Haut, auditive Dinge wie Lautsprecher. Aber nicht alles ist Kanal, und die Strahlenapparate sind auch nicht alle im Sog der Verwechslung gesellschaftlicher Raeume mit _der_ synradiotiven Gesellschaft auf ein einziges Gamelevel gehoben. Das Soziale hat zwar Mikrobereiche und Untersozietaeten, es kann in das Offizielle, das Offizioese, das Private aufgeteilt werden, und es kann sogar vom sich selbst valorisierenden Subjekt gesprochen werden, das seine Produktion und sein Produkt auf dem Markt der Frequenzen verkauft. Aber Radio 'selbst' ist ein oder mehrere soziale Raeume, der, an Orten situiert, nicht nur Subjekte bildet, Kontexte baut und den Konsens, die groeszte Ringsendung seit dem 2. Weltkrieg, herGESTELLt hat. Dieser multiple soziale Raum kommt nie als Ganzer zustande, das waere sein Phantasma. Er ist auch gar nicht als fertiger, vollstaendiger Raum machbar, denn seine "strukturellen Loecher", wie die Netztheorie sagt, bilden sich immer gerade dann, wenn Links und Hubs zu Knoten werden, die dann wieder eine Differenz zu anderen Knoten, d.h. ein Auszen bilden. Das Auszen existiert also permanent und widerlegt die These von der totalen Immanenz, der wir an jedem Ort zu jeder Zeit im Kampf zu begegnen haetten. Aber Radioraum musz gesellschaftlich werden, weil die Ablehnung eines Begriffs vom Ganzen diesen ja zum Trotz konstruiert und auch so exploitiert wird. Radio-Performanz-Theorie musz also die Ebenen der Aneignung von Produktionsmitteln mit der Aneignung von Raum an Orten so montieren/schneiden, dasz sie den (Rueck)zug an die Stellen der Orte als per se politisch ansieht, und zwar als Training fuer die Enteignung der Enteigner. Radioplexe sind kleine Komplexe im Format fantasierter Multiplexsysteme. Sie koennen ueberall auftreten & treten bereits ueberall auf, wie ein Werbeclip von Bang & Olufsen zeigt (21.10.2003). Blasen aus phonischen Wellen durchziehen die urbanen Plaetze, aber nur zwischen 4 Waenden ist der Klang des Sound Systems "sicher". Genau dort, auf den alltaeglichen Maps, entsteht das »displaced dilemma«: du verortest deine Voraussetzungen und die Logik deiner Handlung -- aber gefaelscht! Die Pragmatik ist deplaziert und wird dadurch umso wirksamer. Es kommt gar nicht so sehr darauf an, diese skeptischen Deplazierungen zu erfinden, man musz sie aufsuchen und umbauen, mit & ohne autonomistische Romantik. In Berlin (Stadt des "Roten Senders", des "It's cool", der DJ-Funkstrecken) waeren solche archeologischen Orte eine Telefonzelle in Kreuzberg, der Kuppelbau des Millionaers am Ufer, das modernistische Kaufhaus am Herrmannplatz, die Wohnung von Freunden, das Loft in Mitte, der legale Club ohne Lizenz. Mit einer Kombination aus Mobiltelefonen, Funkkopfhoerern, Recorderkarten und Walky-Talkies werden Inkompatibilitaets-Schnittstellen ploetzlich zur Uebersetzung, und der Raum der Mit-Teilung kann auch mal 'zurueckfallen' in einen Real Chatroom, dessen un/bekanntes Auszen, die Strasze, das andere Telefonnetz, die andere Frequenz nicht besendet werden musz. not sponsored by diesel.com unterstuetzt von b_books, modukit & Mindaugas Gapsevicius Dank an Anders Lehr, Karsten Asshauer, Sascha Buettner, Jan Hendrik Brueggemeier (pingfm), horrorkatze "Radio" empfiehlt SENDI http://www.modukit.com/3dsf3/sendi/receiver.html
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